Das Thema der Arbeitsmigration aus Afrika ist emotional stark aufgeladen. Doch was sagen die Fakten und was die Menschen in Afrika selbst darüber? Über die Realitäten zwischen Panikmache und Zweckoptimismus diskutiert unsere Geschäftsführerin Judith Ohene im Berliner Afrikakreis der Initiative Südliches Afrika (INISA e.V.) mit:

Prof. Dr. Robert Kappel: Präsident emeritus des GIGA Institut für Afrika-Studien, Hamburg, einer der profiliertesten Kenner der wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen in Subsahara- Afrika.

Prof. Dr. Theo Rauch: Geographisches Institut der FU Berlin, hat lange in EZ-Programmen in Afrika gearbeitet, die u.a. das Ziel einer Reduzierung der Abwanderung verfolgten.

Weltfriedensdienst e.V. (2018): Migration anders denken – Perspektiven aus dem Globalen Süden. KOMPASS (6).

Worum geht es bei der Diskussion über Arbeitsmigration aus Afrika?

Die Diskussion um (Arbeits-)Migranten aus Afrika ist emotional stark aufgeladen: Einerseits existiert die Furcht vor einer massenhaften Migration afrikanischer Menschen auf der Flucht vor materieller Not und Perspektivlosigkeit durch die Sahara mit einem angeblich verheißungsvollen Europa als Zielort. Diese Sicht ist meist verknüpft mit Forderungen nach einer Verschärfung von Einreisebestimmungen und Grenzkontrollen.

Die andere Sicht hält dies für unbegründete Panikmache und verweist darauf, dass auch die meisten afrikanischen Menschen einem Leben in vertrauten Lebenswelten den Vorzug geben. Zudem habe es sich auch in Afrika herumgesprochen, dass die Chancen in Europa für Zuwanderer eher gering, das Leben dort problematisch sei und dass sich auch südlich der Sahara vielerorts verstärkt positive Zukunftsperspektiven auftun.

Was sagen die Fakten? Worauf deuten Statistiken hin? Was lässt sich aus konkreten Beobachtungen vor Ort schließen und was sagen Menschen in Afrika selbst hierzu? Darüber soll aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert werden.

Bei dem Versuch, diese Fragen zu beantworten, geht es auch um die Grundannahmen für eine gleichermaßen humanistische wie realistische Migrationspolitik: Ist die Forderung nach uneingeschränkter globaler Freizügigkeit eine Utopie? Worin bestehen migrationspolitische Alternativen zur „Festung Europa“ und damit zum massenhaften Sterben in der Sahara und im Mittelmeer?

Diese und weitere Fragen wollen wir mit Ihnen und den Referenten diskutieren. Wir freuen uns auf einen spannenden Abend und freuen uns auf Ihr Kommen.

Weiterführende Texte

Weltfriedensdienst e.V. (2018): „Migration anders denken – Perspektiven aus dem Globalen Süden„. KOMPASS (6).

Robert Kappel: Raus aus dem Helfermodus! Deutsche Afrikapolitik braucht dringend einen Paradigmenwechsel. IPG Journal vom 29.8.2018.

Daten zur Veranstaltung

Die Veranstaltung ist kostenlos und eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig.

Donnerstag, 13.9.2018. um 19:00 Uhr im Afrikahaus, Bochumer Straße 25, 10555 Berlin (U-Bahn Turmstraße).

04.09.2018

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