Foto Carol Quintanilha

Foto: Carol Quintanilha

Weltfriedensdienst und Heinrich-Böll-Stiftung laden ein zum UN-Weltfriedenstag 2019 #PeaceDay

„Espero tua (re)volta“
(Your Turn)

Freitag, 20. September 2019, 19:30 Uhr
Kino Moviemento, Kottbusser Damm 22, 10967 Berlin
Danach Get-Together in der Filmlounge.

Der Eintritt ist frei. Um eine Spende wird gebeten. Anmeldung bitte an info@weltfriedensdienst.de

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Der Friedensfilmpreis der Berlinale 2019 würdigte den brasilianischen Film „Espero tua (re)volta“ von Eliza Capai. Der Film zieht uns in einen hochaktuellen und universellen Konflikt: den gewaltfreien Kampf um Bildung für alle.

„Espera tua (re)volta)“ erzählt aus der Perspektive von drei jungen Menschen die Geschichte der Bildungsproteste in Sao Paulo im Jahr 2015. Sie waren eine Reaktion auf die von der Stadtregierung angekündigte Schließung von mehr als 90 Schulen. Unter dem Motto „Besetzen und widerstehen“ gingen die Schüler*innen, unterstützt von Studierenden und Gewerkschaften, auf die Straße und besetzten mehr als 200 Schulen.

Die drei Erzähler*innen des Films repräsentieren unterschiedliche Sichtweisen und Herkünfte. Im gemeinsamen Kampf für kollektive Rechte, auf Schülerversammlungen, beim Feiern, beim Kochen, bei der Flucht vor schwer bewaffneten Polizisten machen sie auch wichtige individuelle Erfahrungen. Die Debatten über soziale Schranken, Feminismus, LGBT-Rechte und Rassismus verändern ihre Beziehungen, ihre Sichtweise auf die Welt und nicht zuletzt auf sich selbst.

In einem Telefonat erfuhren wir kürzlich von der Regisseurin Eliza Capai, dass mit dem Machtantritt des rechtsextremen Präsidenten Jair Bolsonaro die Schulsituation sich noch weiter verschärft hat. „Bolsonaro hat persönlich via WhatsApp und Facebook zur Denunziation von Lehrern durch Schüler via Handy aufgerufen, in der Folge wurden unliebsame LehrerInnen  an Schulen und Unis entlassen. Der Bildungsminister hat sich nach dem großen Schulstreik im Mai direkt mit Drohungen an die Eltern gewandt, mit der gewünschten Wirkung: Der zweite Streik im Juni hatte viel weniger Teilnehmende. An vielen ganz normalen Highschools und Unis sind jetzt sogar Soldaten auf den Schulgelände, um rebellische SchülerInnen einzuschüchtern!“

„Espero tua (re)volta“ gibt einer vielstimmigen Bewegung Ausdruck, die sich auch durch Repression und Militarisierung nicht zum Schweigen bringen lassen wird.

Der im Kollektiv entstandene Film überzeugt durch seine intelligente Montage und seine originelle Erzählform.

Portugiesisch mit Englischen Untertiteln

„Die mitreißende Dynamik des Films inspiriert uns, selbst gewaltfrei gegen den Missbrauch staatlicher Autorität auf die Barrikaden zu gehen.“ Aus der Begründung der Jury

 

10.08.2019

Gepostet in: Aktuelles