Besser Vorbeugen als heilen

Musik ist eine Sprache, die in Brasilien jede*r versteht. Mit dem Video „Schützt euch!“ betreiben Jugendliche einer Favela in Recife singend und tanzend Corona-Prävention. Produziert haben es die Jugendlichen unserer Partnerorganisation AdoleScER selbst.

Brasilien ist mit aktuell mehr als 100.000 Toten (Stand 14.8.) trauriger Corona-Hotspot in Lateinamerika. Der Virus ist mittlerweile in den armen Gemeinden angekommen. Und wie befürchtet, treffen Hunger, Arbeitslosigkeit, Ansteckungen und Todesfälle gerade die Favela-Bewohner*innen mit voller Wucht. Dort hat sich der Staat längst aus seiner Verantwortung für die Garantie der grundlegenden Menschenrechte zurückgezogen.

Unsere Partnerorganisation, die Grupo AdoleScER, die in armen Gemeinden der Stadt Recife arbeitet, suchte nach neuen Wegen, um „ihre“ Gemeinden zu schützen – mit dem Projekt „Covid-19-Nothilfe ”.

AdoleScER kennt die Favela-Bewohner*innen aus fast 20 Jahren Basisarbeit und konnte deshalb schnell die bedürftigsten Familien ermitteln. An diese sowie an die Freiwilligen, die sich als Konfliktlotsen in ihrer Nachbarschaft engagieren, wurden Hygienekits, Desinfektionsmittel, Grundnahrungsmittel sowie Obst und Gemüse aus der organisationseigenen Familienfarm verteilt. Indem AdoleScER die Lebensmittel in kommunalen Gemeindemärkten erwarb, kurbelte die Organisation zudem die lokale Wirtschaft an. Mitarbeiter*innen installierten an strategischen Punkten Wasserstationen und verteilten Tausende Masken, die Frauen und Männer aus den Gemeinden genäht hatten. Lokale Händler konnte auch gewonnen werden: AdoleScER verteilte deren gespendete Schutzhandschuhe.

 

AdoleScER verteilt Hygienekits, Desinfektionsmittel, Grundnahrungsmittel sowie Obst und Gemüse aus der organisationseigenen Familienfarm. © AdoleScER

 

Große Aufmerksamkeit gilt auch den Kommunikationsmaßnahmen. Denn der beste Schutz gegen Covid-19, da ist sich das AdoleScER-Team sicher, sind Aufklärung und Verbeugung.

• AdoleScER produzierte Aufklärungslieder, die ein eigens dafür entwickeltes „Soundbike“ in den Straßen der Gemeinden ausstrahlte.
• Mitarbeiter*innen hingen weithin sichtbar Werbetafeln auf und verteilten Aufkleber, Poster, Kühlschrankmagnete und Flyer.
• Die Jugendlichen von AdoleScER diskutierten mit der Nachbarschaft, um das Bewusstsein für die Gefahr des Corona-Virus zu verstärken.

 

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„Wir helfen uns selbst, indem wir anderen helfen! Corona ist unsichtbar, aber Empathie ist für alle sichtbar. Wir versetzen uns in die Lage anderer, helfen auf unsere Weise. Ich habe Masken genäht“, sagt Lourdes Clímaco, Freiwillige bei AdoleScER.

 

Alle Foto sind der Website und dem Social Media Auftritt von © AdoleScER entnommen

14.08.2020

Gepostet in: Aktuelles