Namibia hat eine bewegte Geschichte. Leicht gemacht ist das Apfel-Rosinen-Risotto, darauf folgen größere Aufgaben, die sich nur gemeinsam lösen lassen. Es geht um den Kolonialismus und seine Auswirkungen, den Klimawandel und soziale Gerechtigkeit. Denn nur so kann die Zukunft schmecken – mit gerecht verteilten Ressourcen.
Wasser, Apfelsaft und einen Schluck Weißwein für 625 ml „Brühe“ vermengen. Die Zwiebel pellen und würfeln.
In einer Pfanne die Butter zerlassen, aber nicht zu heiß werden lassen. Dann die Zwiebeln darin glasig andünsten. Als nächstes wird der Reis untergemischt. Damit der Reis nicht anbrennt, etwas von der Apfelsaft-Weißwein-Flüssigkeit angießen, weiter rühren.
Eine Prise Salz, Kurkuma und den Zimt unter den Reis mischen. Dann den braunen Zucker dazugeben und immer wieder etwas von der Flüssigkeit in die Pfanne gießen, rühren nicht vergessen! Das Essen für 20 Minuten köcheln lassen, aber unbedingt immer wieder umrühren.
In der Zwischenzeit die Äpfel vorbereiten, also Kerngehäuse entfernen und in Stückchen schneiden. Ist der Wecker abgelaufen, kommen die Apfelwürfel ins Risotto, das anschließend weitere 10 Minuten unter Rühren auf dem Herd bleibt.
Zum Schluss noch die Rosinen dazugeben, dann ist das Gericht auch schon fertig. Wer möchte, kann das Risotto mit Zimt und Zucker oder auch mit Joghurt essen.
Lasst es euch schmecken!
Innerhalb der Grenzen Namibias liegt nicht nur die Wüste Namib, auch Ausläufer der Kalahari gehören zum Staatsgebiet. Das namibische Klima zeichnet sich durch Wetterextreme aus: Anhaltende Dürren, stark schwankende Regenmengen und Wasserknappheit. Voraussichtlich werden die Bedingungen infolge des Klimawandels noch extremer. Schon heute ist Namibia eines der trockensten Länder von Subsahara-Afrika, während etwa die Hälfte der Namibier*innen abhängig von Subsistenz -Landwirtschaft2Die Subsistenz-Landwirtschaft ist darauf ausgelegt, eine Familie oder kleine Gemeinschaft zu versorgen und deren Lebensunterhalt zu garantieren. ist. Es gibt zwar eine offizielle Klimawandelstrategie des Staates, doch Namibia gehört zu den Ländern, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sein werden, und wird Schwierigkeiten haben, sich dem anzupassen.
Dieses Apfel-Rosinen-Risotto findet seinen Ursprung in der deutschen Kolonialgeschichte. Hätte der Kolonialismus sich auf das Austauschen von Kochrezepten beschränkt, wäre unsere Erde ein besserer Ort. In der Realität haben die Kolonialstaaten weltweit mehrere Jahrhunderte lang indigene Völker unterdrückt, ausgebeutet und vernichtet.
Die namibisch-deutsche Geschichte beginnt Ende des 19. Jahrhunderts. Schon bei der ersten deutschen Ansiedlung in Namibia (der Grundstein der späteren Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“) hintergingen die Siedler die ortsansässigen Nama. In den nächsten Jahren wurden die vor Ort lebenden Herero und Nama sowie weitere indigene Gruppen durch die deutsche Kolonialmacht betrogen, drangsaliert und unterdrückt. 1904 begannen die Herero und Nama sich zu wehren. Der darauffolgende Völkermord kostete bis zu 95.000 indigene Männer, Frauen und Kinder ihr Leben3Die genaue Zahl der Opfer kann heute lediglich annähernd rekonstruiert werden, es wird von 40.000 bis 100.000 Getöteten ausgegangen. Die Arte-Dokumentation „Unter Herrenmenschen“ zum deutschen Kolonialismus in Namibia ist sehr zu Empfehlen..
Eine angemessene Entschuldigung und Entschädigung von deutscher Seite bleiben bislang aus, wenngleich die Bundesregierung den Begriff Völkermord seit 2015 anerkennt.
Das Machtgefälle von Nord nach Süd zieht sich bis in unsere Gegenwart, es hat sich nur verändert. Viele unserer Konsumgüter werden im globalen Süden angebaut oder produziert. Die dafür benötigten Ackerflächen und Wassermengen fehlen den lokalen Kleinbäuer*innen. So gefährden Dumping-Importe die Ernährung und damit die Existenz vieler Menschen. Und dabei bekommen wir als Konsumierende vom wahren Preis der Waren allzu oft nichts mit.
Namibia gehört zu den am dünnsten besiedelten Staaten der Erde. Der größte Teil der zwei Millionen Einwohner konzentriert sich auf wenige Städte, allein in der Hauptstadt Windhoek leben mehr als 300.000 Namibier*innen. In den unzähligen Armenvierteln um Windhoek sind die Wohnverhältnisse beengt, zu wenige Wasserstellen und fehlende Stromanschlüsse führen zu unwürdigen Lebensbedingungen. Für Kinder und Jugendliche ist das Leben in diesem Umfeld besonders hart und bietet kaum Chancen. Um den Kleinsten unter ihnen eine geborgene Umgebung zu schaffen, errichteten 1998 im Armenviertel Katutura einige Frauen mit den einfachsten Mitteln Kindertagesstätten. Hier konnten die Kinder spielen, erhielten Schulmaterialien, hatten ein Dach über dem Kopf und bekamen täglich eine Mahlzeit. Diese Initiative machte Schule. Seither unterstützt der Weltfriedensdienst e. V. entsprechende Selbsthilfeinitiativen, die in den Armenvierteln um Windhoek Kindertagesstätten, Waisenhäuser, Schulen oder Behinderteneinrichtungen gründen und betreuen.
Gemeinsam mit lokalen Partnern unterstützen wir Menschen, ihre Lebensumstände aus eigener Kraft zu verbessern. Als gemeinnützige Organisation der Entwicklungszusammenarbeit sind wir in mehr als 20 Ländern rund um den Globus aktiv.