Holunderpfannkuchen aus Deutschland
Kochen nach Saisonkalender im Juni

Wälder sind für die Menschheit schon immer wichtig gewesen. Aus Holz bauen wir Häuser, stellen Papier her oder nutzen es zum Kochen und Heizen. Doch Wälder haben viel mehr zu bieten: Im Frühjahr wachsen Wildkräuter wie Wunderlauch oder Brennnesseln und gerade blüht der Holunder. Warum also nicht das Essen mit der Erholung verbinden? Auf einem Waldspaziergang einige Holunderblütenstände ernten und daraus Holunderblütenpfannkuchen machen. So schmeckt Zukunft – mit gerecht verteilten Ressourcen.

Zutaten

  • 3 Eier
  • 375 ml Milch (oder mehr)
  • 300 g Mehl
  • Eine Prise Salz
  • Ca. 20 Holunderblütenstände
  • Öl/Fett zum Braten
  • Ggf. Puderzucker, Honig oder Zimt und Zucker

Anleitung

Die Holunderblütenstände am besten möglichst weit entfernt von Straßen pflücken, zum Beispiel im Wald. Sie sind leider meistens von Blattläusen befallen, da etwas Acht geben. Wer das Essen unbedingt vegetarisch zu sich nehmen möchte, sollte die Blütenstände reinigen. Das geht gut mit einem Stück Küchenpapier oder Geschirrtuch, Wasser eignet sich nicht.

Die Eier in einer Schüssel einige Minuten aufschlagen, bis sie sehr schaumig sind. Wer möchte, kann die Eier dafür auch trennen, das ist aber nicht nötig.

Dann die Milch unter die Eier rühren und zum Schluss Mehl und Salz untermixen. Der Teig sollte etwa 30 Minuten ruhen, damit das Mehl quellen kann.

In einer Pfanne etwas Fett zum Braten erhitzen, einen Blütenstand mit den Blüten in den Teig tauchen, etwas abtropfen lassen und in das heiße Fett setzen. Die Pfannkuchen sollten bei niedriger Hitze backen, sonst verbrennen sie von unten und bleiben oben roh. Falls der Teig zu dickflüssig ist, mit etwas Milch verdünnen und erneut versuchen.

Alternativ können die Stiele auch knapp über dem Teig abgeschnitten werden, während der Pfannkuchen bäckt, dann kann man ihn wenden.

Sind die Küchlein fertig, schmecken sie gut mit Puderzucker, Zimt oder Apfelmus, die Stiele der Blütenstände sind der Griff.

Guten Appetit!

Schon gewusst?!

Der Wald und die Ressourcen

Seit es menschliche Siedlungen gibt, wird Holz als Baustoff und zum Verbrennen genutzt. Während Europa fast vollständig bewaldet war, bevor die Menschen sesshaft wurden, ist die Landschaft heute stark verändert. Aus Wald wurde vielerorts Acker und die Waldfläche nimmt weltweit immer weiter ab.4A. Breitkopf: Entwicklung der Waldfläche weltweit in den Jahren 1990 bis 2016, online unter: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/159813/umfrage/entwicklung-der-weltweiten-waldflaeche/, 09.06.2021, 13:00 Uhr.

Wälder versorgen uns nicht nur mit Sauerstoff, binden CO₂ und reinigen die Luft, sie sind auch wichtig für die Grundwasserentstehung. Durch den Waldboden gefiltertes Wasser ist sauerstoffreich und sauber. Wälder können auch schnell große Mengen Wasser aufnehmen und speichern, das kann ein Acker nicht, dort fließt viel Wasser oberflächlich ab.

Urwälder, von denen es in Europa nicht mehr viele gibt, sind durch ihre Biodiversität weniger anfällig für Klimafolgen. Eine hohe genetische Vielfalt führt dazu, dass eine einzelne Art widerstandsfähiger ist, das kann sie vor dem Aussterben bewahren. Die Artenvielfalt macht das Ökosystem robuster, da die Kreisläufe und gegenseitigen Wechselbeziehungen nicht nur von einer speziellen Art abhängen. Es gibt mehrere Arten, deren Beiträge zum Ökosystem sich überschneiden, sie können sich vertreten oder gegenseitig unterstützen.

Wälder wie der Amazonas-Regenwald sind für das Weltklima relevant, weil sie CO₂ binden. Aber die Ökosysteme können auch Wettermaschinen sein: So hängen große Teile des südamerikanischen Kontinents von den Regenfällen ab, die durch den Amazonas-Regenwald produziert werden.

Engagement des Weltfriedensdienst e.V.

Wälder spielen in vielen unserer weltweiten Projekte eine wichtige Rolle. Unsere Partnerorganisation Kené setzt sich in Peru für den Schutz des Amazonas-Regenwaldes vor illegalen Rodungen ein.

In Simbabwe hat unser Partner PORET einen Waldgarten angelegt, in dem nachhaltig angebaut wird. Dort können Menschen aus der Region lernen, sich mit agrarökologischen Methoden selbst zu versorgen.

Unser Partner COTRAD hat, ebenfalls in Simbabwe, eine Friedensbaumschule aufgebaut. So konnte ein Konflikt zwischen zwei verfeindeten Bezirken beigelegt werden. Gleichzeitig bauen sie gemeinsam Gemüse, Obstbäume und Kräuter an und verbessern so die Ernährungssituation.

Unser Bildungsprogramm act4change bietet zum Thema Wald und Wasser Workshops für Schulklassen an. Im Anschluss können die Schüler*innen bei Aktionstagen unsere Partner in Berlin und Brandenburg unterstützen. Dort können sie mehr zum Thema lernen und Gelerntes anwenden.

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Gemeinsam mit lokalen Partnern unterstützen wir Menschen, ihre Lebensumstände aus eigener Kraft zu verbessern. Als gemeinnützige Organisation der Entwicklungszusammenarbeit sind wir in mehr als 20 Ländern rund um den Globus aktiv.