Karte der Regionen Myanmars

(veröffentlicht im Querbrief 2/2018)

Das ressourcenreiche Myanmar erlebt nach jahrzehntelanger politischer und wirtschaftlicher Isolation seit 2011 einen wechselhaften Reformprozess.

Der Westen setzte große Hoffnungen in die neue Zivilregierung und die Friedensnobelpreis-Trägerin Aung San Suu Kyi. Ende August 2017 gab es ein böses Erwachen, als das burmesische Militär mit brutaler Gewalt gegen die Minderheit der Rohingya vorging. Die UN berichteten von mehr als 670.000 Menschen, die ins Nachbarland Bangladesch fliehen mussten.

Ethnische Konflikte im Fokus der Weltöffentlichkeit

Damit rückten die vielen bewaffneten ethnischen Konflikte des Landes in den Fokus der Weltöffentlichkeit, dazu die systematischen Menschenrechtsverletzungen, die faktische Kontrolle von Polizei und Militär durch das alte Regime, die grassierende Korruption und die Zerstörung der Umwelt. Die gewaltsame Austragung von Konflikten ist teuer. Daher konkurrieren die Konfliktparteien im Bundesstaat Kachin um die Kontrolle der reichen Jade-Vorkommen.

Die neue Verfassung ist stark umstritten, u.a. weil sie den über 135 anerkannten ethnischen Minderheiten nicht die von ihnen geforderten Rechte und größere Autonomie gewährt. Sie fürchten eine kulturelle Zwangs-Assimilierung und die Beherrschung durch die ethnische Mehrheit der Burmesen. Diese dominiert Militär, Politik und Wirtschaft. Nationale Versöhnung ist nicht in Sicht.

 

 

Myanmar: Frieden Fördern
 Myanmar: Frieden Fördern Seit fast 60 Jahren kämpfen die Kachin für mehr kulturelle, religiöse, wirtschaftliche und politische Autonomie. Daher wird dieser Konflikt oft als der am längsten andauernde Bürgerkrieg der Welt bezeichnet.

Zivilgesellschaft stärken Der Weltfriedensdienst unterstützt engagierte Organisationen in Myanmar, die sich für Demokratie, friedlichen Dialog und die Aufarbeitung von Menschenrechtsverletzungen stark machen.

Friedlich gegen Gewalt Wir wirkt unsere Arbeit? Unsere Friedensfachkräfte Lukas Nagel und Bernhard Ortmann berichten von den friedlichen Protesten in Kachin Anfang Mai 2018.

 

28.06.2018

Gepostet in: Myanmar: Friedensprozesse auf Gemeindeebene fördern