Demokratie fördern
Für mehr Gerechtigkeit in Myanmar

Eingebettet zwischen den beiden Großmächten China und Indien, liegt Myanmar. Das vielfältige, ressourcenreiche Land ist Heimat von über 140 ethnischen Gruppen. Nach jahrzehntelanger Isolation, Militärdiktatur und Misswirtschaft öffnet sich Myanmar seit 2011 für die Welt, hat aber immer noch mit inneren Spannungen und Bürgerkriegen zu kämpfen. Gegen den Putsch im Februar 2021 wehrte sich das Volk mit Massendemonstrationen, Streiks und zivilem Ungehorsam.

Seit Jahrzehnten kommt es zu gewaltsamen Konflikten zwischen Militär und bewaffneten Rebellengruppen. Die Schatten der Vergangenheit, soziale Ungerechtigkeit, Armut und Naturkatastrophen, aber auch die Konkurrenz um Ressourcen wie die reichen Jade-Vorkommen lassen Konflikte immer wieder aufs Neue aufflammen und treiben die Menschen in die Flucht.

Die Diskriminierung von Minderheiten ist weit verbreitet. Auch die Verfassung gewährt ihnen nicht die geforderten Rechte. Nicht alle Ethnien sind überhaupt anerkannt, so zum Beispiel die Rohingya, die heute vom Genozid bedroht sind.

Zivilgesellschaft stärken

Mit Beginn der Demokratisierung sind überall im Land alte Konfliktherde aufgebrochen. Zusammen mit unseren Partnerorganisationen helfen wir verfeindeten Bevölkerungsgruppen, in einen konstruktiven Dialog zu treten und so eine Basis für das zukünftige Zusammenleben zu legen.

Unser Ziel ist es, den sozialen Zusammenhalt zu stärken und Fluchtursachen zu mindern. Dazu fördern unsere Partnerorganisationen den friedlichen Dialog und die demokratische Teilhabe. Aufgrund des Militärputsches sind sie in ihren Aktivitäten sehr eingeschränkt.

Drei Beispiele für die Arbeit unserer Partner

Großprojekte wie ein Megastaudamm bedrohen Lebensräume von Mensch und Natur. Betroffene Gemeinden werden kaum in die Planung eingebunden. MNKI (Mae Nam Khone Institute) unterstützt Aktivist*innen durch Trainings, sich mit ihren Gemeinden gewaltfrei gegen Umweltzerstörung und Landraub zu wehren und soziale Ungleichheiten zu dokumentieren.

 

Frauen in den verarmten Gemeinden in der Grenzregion zu Thailand haben bisher wenig Mitsprache bei politischen Entscheidungen. MWO (Mon Women’s Organization) ändert das. MWO trainiert Frauen durch Capacity Building und Rechtsberatung, um eine Führungsrolle in ihren Gemeinden übernehmen zu können.

 

Junge Menschen aus umliegenden Dörfern und Geflüchtetencamps lernen bei NDI (Naushawng Development Institute) Methoden der Sozialforschung, z.B. Interviews zur gewaltfreien Konfliktbearbeitung zu nutzen. Die Studierenden haben etwa aufgedeckt, wie jugendliche Geflüchtete im Bildungssystem systematisch diskriminiert werden und der Lokalregierung entsprechende Empfehlungen unterbreitet.

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Jede Spende wirkt

 

Der Weltfriedensdienst macht Projekte wie in Myanmar auf der ganzen Welt möglich.

Gemeinsam mit lokalen Partnern unterstützen wir Menschen, ihre Lebensumstände aus eigener Kraft zu verbessern. Als gemeinnützige Organisation der Entwicklungszusammenarbeit sind wir in mehr als 20 Ländern rund um den Globus aktiv.