Pepian mit Kartoffeln

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Guatemala ist ein Land der Vielfalt. Es bietet geografisch fast alles: Dichten Regenwald, vulkanisches Hochland, unberührte Küsten und trockene Savannen. Es ist das bevölkerungsreichste Land Mittelamerikas, und auch hier zeigt sich seine Diversität: Insgesamt werden 53 verschiedene Sprachen gesprochen, davon sind 22 Maya-Sprachen.1https://ooe.seisofrei.at/wofuer/guatemala/ Probieren Sie mit uns ein klein wenig Vielfalt Guatemalas: Einen veganen Pepian (Eintopf) – die Abwandlung eines traditionellen guatemaltekischen Gerichtes. So schmeckt die Zukunft – mit gerecht verteilten Ressourcen!

Welt Juli
Welt Guatemala
Veggie
Veggie

ZUTATEN

  • 1 rote Zwiebel
  • 1 rote Chili
  • 2 EL Kürbiskerne
  • 2 EL Sesamsamen
  • 4 Pfefferkörner
  • 4 Nelken
  • 2 Knoblauchzehen
  • 5-7 Pflaumentomaten (circa 500 g)
  • 1 TL Oregano
  • 1/2 Zimtstange
  • 1 Scheibe Toast
  • Prise Koriander
  • 1 Tasse Gemüsebrühe
  • Kartoffeln

Saisonkalender

In Lebensmitteln aus aller Welt steckt auch das Wasser, welches zur Produktion verwendet wurde. Unser Saisonkalender hilft beim wassersparenden Einkauf – für eine gerechte Verteilung von Wasser weltweit.

SAISON-Kalender

Alle Zutaten, bis auf Kartoffeln und Brühe in einer großen Pfanne für 10-15 Minuten anrösten bzw. anbraten. Danach alles pürieren und abseihen. Mit Zimtstange und Gemüsebrühe circa 30 Minuten aufkochen. Nebenbei eine beliebige Menge Kartoffeln in Stücke schneiden und kochen. Zuletzt die gekochten Kartoffeln zur Soße hinzugeben und kurz köcheln lassen.

Servieren und genießen!

Guatemala ist der bevölkerungsreichste Staat in Zentralamerika.2https://de.wikipedia.org/wiki/Guatemala

Gleichzeitig die größte, aber auch ärmste Volkswirtschaft in Mittelamerika.3https://de.wikipedia.org/wiki/Guatemala

Liegt nach dem Weltrisikobericht 2021 auf Platz 10 der Länder mit dem größten Katastrophenrisiko.4https://de.wikipedia.org/wiki/Guatemala

Guatemala hat die größte und gleichzeitig ärmste Volkswirtschaft in Mittelamerika. Es ist ein fruchtbares Land, reich an Bodenschätzen und produziert viele Güter für den Export. Kaffee , Bananen , Rohrzucker, Palmöl , Kardamom und Muskatnuss, aber auch Tabak, Erdöl und Textilien kommen aus Guatemala. Gleichzeitig leben rund 54 % der Bevölkerung in Armut und 13 % sogar in extremer Armut. Etwa ein Drittel der Bevölkerung lebt von Subsistenzwirtschaft. Während Grundnahrungsmittel eigentlich in ausreichendem Maße vorhanden sind, fehlen der Mehrheit der Bevölkerung aber die Ressourcen, um genügend Nahrungsmittel für den Eigenbedarf anzubauen oder zu kaufen.5https://www.medico.de/hunger-im-ueberfluss-13840

Dazu kommt, dass Mittelamerika besonders durch extreme Naturereignisse, wie Wirbelstürme, Sturmfluten und Erdbeben gefährdet ist. Von den Folgen einer solchen Naturkatastrophe besonders betroffen sind ärmere Bevölkerungsgruppen. In unsicheren Behausungen, ohne Versicherungsschutz oder ausreichende finanzielle Mittel, sind sie häufig schutzlos ausgeliefert. Kleinbäuerliche Familien und ihre Felder sind von solchen Naturereignissen ebenfalls stark gefährdet, denn es kommt zu Ernteausfällen oder sogar der Zerstörung ihrer Lebens- und Wirtschaftsgrundlage. Durch den Klimawandel steigt das Risiko in der Region zusätzlich, denn dadurch kommt es noch häufiger zu Extremwetterereignissen.

 

Bananen aus Guatemala

Bananen sind ein Exportschlager Mittelamerikas. Die Geschichte der wohl bekanntesten Firma, Chiquita, beginnt 1871 als United Fruit Company. Minor Copper Keith baut eine Eisenbahn durch Costa Rica und pflanzt am Rand der Gleise Bananenstauden, um billige Nahrung für seine Arbeiter zu haben. Die erfreuen sich so großer Beliebtheit, dass 1899 Chiquita Brands International Inc. gegründet wird.6Vgl. https://weltkirche.katholisch.de/Aktuelles/20210315_Beginn_des_Buergerkriegs_in_Guatemala

Obwohl Bananen in Form und Farbe ebenso vielfältig sind wie Guatemala, finden sich in deutschen Supermärkten nur Früchte der Sorte Cavendish. Mit dieser Sorte werden weltweit 25 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz erreicht. 95 % der Exportbananen sind Cavendish. Und da Jungpflanzen immer aus der Mutterpflanze entstehen, sind sie sozusagen alle Klone von sich selbst. Das bedeutet auch, dass sich ihr Erbmaterial nicht verändert und sie dadurch anfällig sind – z.B. für Pilzbefall, etwa den derzeit grassierenden Pilz „Tropical Race 4“. Das ist der Vorgängerin der Cavendish vor rund 100 Jahren schon einmal passiert und sie wurde ausgerottet.7Vgl. Le Monde diplomatique, dt. Ausgabe August 2022, 08/28 Jahrgang, „Krumme Dinger“ von Sandra Weiss

Bananen wachsen bis heute in den Ländern Mittelamerikas, insbesondere Kolumbien, Costa Rica, Jamaika, Nicaragua, Panama, Honduras und natürlich Guatemala, wo sogar einmal der Hauptsitz von Chiquita lag. In den 50er Jahren besaß die Firma 162.000 Hektar Land in Guatemala zum Anbau von Bananen. Der damalige Präsident Jacobo Arbenz versuchte dieses Land zurückzugewinnen, eine Bodenreform durchzuführen und Land an kleinbäuerliche Familien zur Bewirtschaftung zu übergeben. Er scheiterte und verlor im folgenden Machtkampf seinen Posten. Kurz darauf brach in Guatemala ein 36 Jahre währender Bürgerkrieg aus, dessen Folgen bis heute zu spüren sind.8Vgl. Le Monde diplomatique, dt. Ausgabe August 2022, 08/28 Jahrgang, „Krumme Dinger“ von Sandra Weiss Chiquita exportiert weiterhin Bananen, unter anderem aus Guatemala.

 

 

Weniger als 20 % der indigenen Grundschulabsolventen in Guatemala besuchen eine weiterführende Schule. Seit Juni 2008 existiert deswegen ein Stipendienprogramm für indigene Jugendliche im Department Petén in Guatemala, das vom Weltfriedensdienst als Partnerschaftsprojekt in Kooperation mit der katholischen Pfarrgemeinde von San Luis im Petén unterstützt wird. Über dieses Programm werden indigene Jugendliche in ihrer Sekundarschul- oder Hochschulausbildung gefördert, um ihnen damit eine Chance auf dem lokalen Arbeitsmarkt zu eröffnen.

Etwa 60 % der guatemaltekischen Bevölkerung leben in direkter Abhängigkeit von der Landwirtschaft, die Mehrheit als kleinbäuerliche Familien in Klein- und Kleinstbetrieben. Diese Zahl ist im Petén, dem größten, jüngsten und infrastrukturell am wenigsten entwickelten Department Guatemalas, noch deutlich höher. Sowohl das Bevölkerungswachstum als auch die weiter zunehmende Konzentration des Landbesitzes in den Händen von einigen wenigen reichen Familien machen dies jedoch zunehmend schwieriger, und die heutige Generation von Jugendlichen wird in ihrer Mehrheit nicht mehr von der ohnehin ärmlichen Landwirtschaft leben können. Bildung ist eine wichtige Voraussetzung dafür, besser für die Zukunft vorbereitet zu sein.

Eigenes Rezept

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