Artikel zum Friedensfilmpreis der Berlinale.
Artikel zum Friedensfilmpreis der Berlinale.
Informationen zum aktuellen Friedensfilm finden Sie auf den Websites der Träger:
Heinrich-Böll-Stiftung https://www.boell.de/de/friedensfilmpreis
Weltfriedensdienst e.V. https://weltfriedensdienst.de/friedensfilmpreis
Bei Fragen kontaktieren Sie bitte Stefanie Wurm wurm[at]weltfriedensdienst.de.
Der Friedensfilmpreis wird von der Heinrich-Böll-Stiftung, dem Weltfriedensdienst e.V. und der Friedensinitiative Zehlendorf verliehen und ist fester Bestandteil der Internationalen Filmfestspiele Berlin. Weltweit ist er der einzige unabhängige Preis dieser Art, der auf einem A-Filmfestival verliehen wird. Er ist mit 5.000 Euro dotiert und wird in Form einer von Otmar Alt gestalteten Bronzeplastik übergeben.
Die Auszeichnung erhalten Filme, die durch ihren humanistischen, sozialpolitischen sowie friedensfördernden Hintergrund bestechen. In einem cineastischen Marathon schauen sich die Jurymitglieder Filme aus allen Sektionen des Berlinale-Wettbewerbs an. Dazu werden bis zu 40 Filme aus allen Sektionen des Berlinale-Programms – vom Drama bis hin zum Kinderfilm – gesichtet und hinsichtlich ihres friedenspolitischen Inhalts sowie ihrer ästhetischen Umsetzung beurteilt.
Sab changa si (All Was Good) von Teresa A. Braggs, Indien 2022
Los Lobos (Die Wölfe) von Samuel Kishi Leopos, Mexiko 2019
Espero tua (re)volta (Your Turn) von Eliza Capai, Brasilien 2019
The Silence of Others von Almudena Carracedo und Robert Bahar, USA / Spanien 2018
El Pacto de Adriana (Adrianas Pact) von Lissette Orozco, Chile 2017
Makhdoumin – A Maid for Each von Maher Abi Samrah, Libanon, Frankreich, Norwegen, Vereinigte Arabische Emirate 2016
The Look of Silence von Joshua Oppenheimer, Dänemark / Norwegen / Finnland / Indonesien / Großbritannien 2014
We Come as Friends von Hubert Sauper, Frankreich / Österreich 2013
A World Not Ours von Mahdi Fleifel, Libanon / Großbritannien / Dänemark 2012
Czak a Szel – Just the Wind von Bence Fliegauf
Jutro bedzie Lepiej – Morgen wird es besser von Dorota Kedzierzawska
Son of Babylon von Mohamed Al Daradji
The Messenger von Oren Moverman
Buddha zerfiel vor Scham von Hana Makhmalbaf
Goodbye Bafana von Bille August
Grbavica von Jasmila Žbanić
Turtles can Fly von Bahman Ghobadi
Svedoci von Vinko Brešan
In this World von Michael Winterbottom
August – A Moment before the Eruption von Avi Mograbi
Vivre Apres – Paroles des Femmes von Laurent Becue Renard
Long Night’s Journey into Day von Deborah Hoffmann und Frances Reid
Reise zur Sonne von Yeşim Ustaoğlu
In jenem Land von Lidiya Bobrova
Nach Saison von Pepe Danquart
Devil’s don’t dream von Andreas Hoessli
Er nannte sich Hohenstein von Hans-Dieter Grabe
Balagan von Andres Veiel
God Sobaki von Semyon Aranovich
Madame L’Eau von Jean Rouch
Rodina heißt Heimat von Helga Reidemeister
Alicia am Ort der Wunder von Daniel Diaz Torres
Mein Krieg von Harriet Eder und Thomas Kufuß
Hotel Terminus – Zeit und Leben des Klaus Barbie von Marcel Ophüls
Signed: Lino Brocka von Christian Blackwood
Joe Polowski – Ein amerikanischer Träumer von Wolfgang Pfeiffer
Half Life von Dennis O’Rourke
wurm 08.04.2022
Gepostet in: Berlinale Friedensfilmpreis
Artikel zum Friedensfilmpreis der Berlinale.
Bild aus Film „Sab changa si | All Was Good“
Friedensfilmpreis 2022: Filmemacherin Teresa A. Braggs (c) Ole Schwarz
Der Friedensfilmpreis der 72. Berlinale würdigt den Film „Sab changa si“ der indischen Filmemacherin und Aktivistin Teresa A. Braggs aus der Sektion „Forum Expanded“. Die Jury überzeugte die Kombination aus filmischer Nähe, persönlicher Solidarität und kritischer Reflektion, getragen von sensiblen Portraits junger Menschen auf der Suche nach einer gemeinsamen Sprache während der Studierendenproteste in Bangalore gegen die Verschärfung des indischen Staatsbürgerschaftsgesetzes von 2019.
In der Begründung der Jury heißt es:
Mit einem beharrlichen und rohen Blick widmet sich Sab changa si | All Was Good den Studierendenprotesten in Bangalore gegen die Verschärfung des indischen Staatsbürgerschaftsgesetzes von 2019. Der Film begleitet die komplexen Beziehungen der Protestierenden untereinander sowie den mühsamen Weg zur Solidarisierung einzelner Gruppen. Mit kleiner Kamera und geringsten Mitteln zieht uns die indische Aktivistin und Filmemacherin Teresa A. Braggs in das Zentrum der Bewegung hinein und verfolgt die nächtlichen Diskussionen um die Bedingungen von Widerstand.
Die Jury überzeugte die Kombination aus filmischer Nähe, persönlicher Solidarität und kritischer Reflektion, getragen von sensiblen Portraits junger Menschen auf der Suche nach einer gemeinsamen Sprache.
Die Jury spricht eine lobende Erwähnung für den Film „Europe“ von Philip Scheffner aus, der mit formaler Konsequenz anhand einer individuellen Geschichte die Willkür europäischer Migrationsregime hinterfragt.
Filmdaten: „Sab changa si | All Was Good“ von Teresa A Braggs, Indien 2022 , 77 Min, Hindi, Englisch, Kannada, Urdu, Untertitel: Englisch
Der Jury des 37. Friedensfilmpreises gehören Peter Steudtner (Menschenrechtsaktivist, Dokumentarfilmer, Fotograf), Yulia Lokshina (Promovendin an der Filmuniversität Babelsberg), Gerd Brendel (Journalist) und Jean Peters (Politikwissenschaftler und Publizist) an. Die Jury hat 12 Filme für den 37. Friedensfilmpreis nominiert.
Detaillierte Informationen zum Preis und zur Jury auch unter www.boell.de/friedensfilmpreis.
Verliehen wurde der Preis am 20. Februar 2022 um 17 Uhr im Hackesche Höfe Kino in Berlin.
Der Friedensfilmpreis wird von der Heinrich-Böll-Stiftung, dem Weltfriedensdienst e.V. und der Friedensinitiative Zehlendorf verliehen und ist fester Bestandteil der Internationalen Filmfestspiele Berlin. Weltweit ist er der einzige unabhängige Preis dieser Art, der auf einem A-Filmfestival verliehen wird. Er ist mit 5.000 Euro dotiert und wird in Form einer von Otmar Alt gestalteten Bronzeplastik übergeben.
Die Auszeichnung erhalten Filme, die durch ihren humanistischen, sozialpolitischen sowie friedensfördernden Hintergrund bestechen. In einem cineastischen Marathon schauen sich die Jurymitglieder Filme aus allen Sektionen des Berlinale-Wettbewerbs an. Dazu werden bis zu 40 Filme aus allen Sektionen des Berlinale-Programms – vom Drama bis hin zum Kinderfilm – gesichtet und hinsichtlich ihres friedenspolitischen Inhalts sowie ihrer ästhetischen Umsetzung beurteilt.
Mit dem Friedensfilmpreis wurden in den vergangenen Jahren u. a. „Los Lobos / Die Wölfe“ von Samuel Kishi Leopos, „Espero tua (re)volta“ (Your Turn) von Eliza Capai, „The Silence of Others“ von Almudena Carracedo und Robert Bahar, „El Pacto de Adriana“ (Adrianas Pact) von Lissette Orozco, „The Look of Silence“ von Joshua Oppenheimer, „In this World“ von Michael Winterbottom und „Balagan“ von Andres Veiel ausgezeichnet.
Zum Archiv des Friedensfilmpreises
Bildnachweise:
Weltfriedensdienst 24.01.2020
Gepostet in: Aktuelles, Berlinale Friedensfilmpreis
Artikel zum Friedensfilmpreis der Berlinale.
Foto: Carol Quintanilha
Weltfriedensdienst und Heinrich-Böll-Stiftung laden ein zum UN-Weltfriedenstag 2019 #PeaceDay
„Espero tua (re)volta“
(Your Turn)
Freitag, 20. September 2019, 19:30 Uhr
Kino Moviemento, Kottbusser Damm 22, 10967 Berlin
Danach Get-Together in der Filmlounge.
Der Eintritt ist frei. Um eine Spende wird gebeten. Anmeldung bitte an info@weltfriedensdienst.de
Der Friedensfilmpreis der Berlinale 2019 würdigte den brasilianischen Film „Espero tua (re)volta“ von Eliza Capai. Der Film zieht uns in einen hochaktuellen und universellen Konflikt: den gewaltfreien Kampf um Bildung für alle.
„Espera tua (re)volta)“ erzählt aus der Perspektive von drei jungen Menschen die Geschichte der Bildungsproteste in Sao Paulo im Jahr 2015. Sie waren eine Reaktion auf die von der Stadtregierung angekündigte Schließung von mehr als 90 Schulen. Unter dem Motto „Besetzen und widerstehen“ gingen die Schüler*innen, unterstützt von Studierenden und Gewerkschaften, auf die Straße und besetzten mehr als 200 Schulen.
Die drei Erzähler*innen des Films repräsentieren unterschiedliche Sichtweisen und Herkünfte. Im gemeinsamen Kampf für kollektive Rechte, auf Schülerversammlungen, beim Feiern, beim Kochen, bei der Flucht vor schwer bewaffneten Polizisten machen sie auch wichtige individuelle Erfahrungen. Die Debatten über soziale Schranken, Feminismus, LGBT-Rechte und Rassismus verändern ihre Beziehungen, ihre Sichtweise auf die Welt und nicht zuletzt auf sich selbst.
In einem Telefonat erfuhren wir kürzlich von der Regisseurin Eliza Capai, dass mit dem Machtantritt des rechtsextremen Präsidenten Jair Bolsonaro die Schulsituation sich noch weiter verschärft hat. „Bolsonaro hat persönlich via WhatsApp und Facebook zur Denunziation von Lehrern durch Schüler via Handy aufgerufen, in der Folge wurden unliebsame LehrerInnen an Schulen und Unis entlassen. Der Bildungsminister hat sich nach dem großen Schulstreik im Mai direkt mit Drohungen an die Eltern gewandt, mit der gewünschten Wirkung: Der zweite Streik im Juni hatte viel weniger Teilnehmende. An vielen ganz normalen Highschools und Unis sind jetzt sogar Soldaten auf den Schulgelände, um rebellische SchülerInnen einzuschüchtern!“
„Espero tua (re)volta“ gibt einer vielstimmigen Bewegung Ausdruck, die sich auch durch Repression und Militarisierung nicht zum Schweigen bringen lassen wird.
Der im Kollektiv entstandene Film überzeugt durch seine intelligente Montage und seine originelle Erzählform.
Portugiesisch mit Englischen Untertiteln
„Die mitreißende Dynamik des Films inspiriert uns, selbst gewaltfrei gegen den Missbrauch staatlicher Autorität auf die Barrikaden zu gehen.“ Aus der Begründung der Jury
Weltfriedensdienst 10.08.2019
Gepostet in: Aktuelles, Berlinale Friedensfilmpreis