Guinea: Vernetzung der Zivilgesellschaft

Durch staatsbürgerliche Teilhabe, gute Regierungsführung so wie sozialen und politischen Dialog den friedlichen Wandel in Guinea fördern. Dieses Ziel hat sich unsere guineische Partnerorganisation OGDH gesetzt.

Eine politische Pattsituation zwischen verschiedenen Machtgruppen, schlechte Regierungsführung und die langjährige Krankheit des Präsidenten haben Guinea in eine schwere wirtschaftliche und politische Krise geführt, ohne dass die gewählten Entscheidungsträger initiativ werden. Der jüngste Militärputsch nach dem Tod des Staatspräsidenten im Dezember 2008 hat an dieser Situation nichts Wesentliches geändert. Auch die konstruktiven Kräfte werden jedoch durch das alle gesellschaftliche Bereiche durchziehende Misstrauen an wirksamer Koalitionsbildung gehindert, ein Erbe unaufgearbeiteter jahrzehntelanger Gewaltherrschaft mit ethnizistischer Ideologie.

Das Projekt soll eine Arbeitsgruppe zivilgesellschaftlicher Organisationen dabei unterstützen, vertrauensvoll und dauerhaft zusammenzuarbeiten, um durch Konzeptentwicklung, Öffentlichkeitsarbeit, zivile Konfliktbearbeitung und Lobbying eine demokratische Entwicklung zu fördern und gewaltsamen Initiativen zuvor zu kommen. Das Oberziel des Projekts besteht darin, zu einer friedlichen Veränderung der guinéischen Gesellschaft in Richtung auf staatsbürgerliche Teilhabe, gute Regierungsführung so wie sozialen und politischen Dialog beizutragen.
Durch Capacity Building, Dialogforen und Öffentlichkeitsarbeit werden guineische Zivilgesellschaftler, Gemeindevertreter und Mitglieder der Sicherheitskräfte verschiedener ethnischer, religiöser und politischer Herkunft in die Lage versetzt, Misstrauen und Traumata zu überwinden, gewaltlos ihre Interessen und Konflikte zu verhandeln und Impulse für einen friedlichen und demokratischen Wandel zu geben.
Ausgehend von bestehenden Initiativen geht es hier um den schrittweisen Aufbau einer Arbeitsgruppe potenzieller Multiplikatoren aus verschiedenen gesellschaftlichen Zusammenhängen, die sich zunächst eine gemeinsame Vertrauensbasis erarbeiten, ihre unterschiedlichen Sichtweisen verhandeln und schließlich gemeinsam tragfähige politische so wie gesellschaftspolitische Positionen entwickeln. Die Arbeitsgruppe ist zunächst ein Ort für Austausch, Weiterbildung und Konzeptentwicklung. Sie soll aber zu einem geeigneten Zeitpunkt an die Öffentlichkeit treten, mindestens ein Forum organisieren und als Ansprechpartner für andere gesellschaftliche Gruppen einschließlich Regierung und Gebergemeinschaft zur Verfügung stehen. Über einen Weiterbildungs- und Aufklärungszyklus werden die Multiplikatoren aus verschiedenen Bereichen und Regionen der guinéischen Gesellschaft zur zivilen Bearbeitung von Konflikten in ihrem Umfeld befähigt und bilden ein von gegenseitigem Vertrauen getragenes Netzwerk.