Versöhnung. Ein Prozess mit dem Ziel, Verfeindung zwischen ehemaligen Rivalen nach dem Ende eines Konfliktes zu überwinden. Er ist sowohl für das Individuum als auch für die Gesellschaft ein wichtiger Schritt, um zu nachhaltigem Frieden im Land beizutragen.

Wichtig für eine erfolgreiche Versöhnung ist die Bereitschaft aller Konfliktparteien für eben diese. Die Opfer von physischer und psychischer Gewalt müssen willens sein, ihren Peinigern zu verzeihen.

Genauso müssen die Täter ihre Schuld anerkennen, Verantwortung übernehmen und um Vergebung bitten. Ist eine der Parteien nicht bereit den Prozess vollständig zu akzeptieren, so wird er scheitern. Genauso sind Gesellschaft und Politik dazu verpflichtet, das Leid anzuerkennen und diesen Geschichten Gehör zu verschaffen. Auch müssen sie alles Mögliche dafür tun, dass sich dieses Leid nicht wiederholt. Deshalb wurden bereits zahlreiche Wahrheits- und Versöhnungskommissionen gegründet.

Denn die Wahrheit über das Geschehen zu ermitteln, ist ein bedeutender Teil der Versöhnung. So haben eine ausgeprägte Erinnerungskultur und die daraus oft entstandenen Versöhnungsprozesse maßgeblich dazu beigetragen, dass für die Jugend Europas Frieden und Freiheit heutzutage etwas Selbstverständliches sind. In Burundi, Guinea und in anderen Ländern unterstützt der Weltfriedensdienst seit Jahren erfolgreich den Versöhnungsprozess im Land.

Autorin: Julika Botschek