Von Waldgärten und Frieden
Unterwegs auf Projektreise in Simbabwe

Zu den Aufgaben unserer Projektkoordinierenden gehört auch, die einzelnen Partnerorganisationen zu besuchen.

So ist unsere Kollegin Simone Ramones im November bei unserem Partner PORET in Simbabwe gewesen. Was sie mitgebracht hat? Viele persönliche Eindrücke und eine Menge an Zuversicht – denn was das Team von PORET leistet, ist beeindruckend!

Was genau, das erzählt uns Simone selbst….

Simone, zwei Wochen weg sein von der Familie. Ist das eine Herausforderung für dich und deine Familie?
Eigentlich nicht. Meine Kinder sind es gewöhnt, dass ich immer mal wieder ein-zwei Wochen unterwegs bin und mein Mann unterstützt mich sehr, um das möglich zu machen. Es ist ein wichtiger Teil meines Jobs, den ich nicht missen möchte. Denn für mich ist wichtig, den direkten Kontakt zu unseren Partnern zu haben und ein Gespür für die Menschen, ihre Umwelt und die Situation vor Ort zu bekommen. Und meine Kinder wissen: Wenn ich wieder zurück bin, gibt es kleine Geschenke für sie aus Simbabwe.

Sie wollen mehr über die Projektreisen der Kolleg*innen erfahren?
In unserem Newsletter geben wir regelmäßig Einblicke in unsere weltweite Friedensarbeit!

Anmelden

 

Welche Rolle spielst du in der Zusammenarbeit mit unserem Partner PORET?
Ich sehe meine Rolle sehr stark beratend und begleitend. Ich treffe mich mit dem Team mindestens alle 3 Monate virtuell. Aber auch zwischendurch bin ich für das Team erreichbar. In den Meetings tauschen wir uns dazu aus, wie das Projekt insgesamt läuft, welche Herausforderungen es gibt und wie das Team diese meistern kann. Eine wichtige Frage, die wir immer wieder miteinander diskutieren: Welche Wirkung hat das Projekt auf die Situation der Menschen vor Ort und was können wir daraus lernen? Natürlich sprechen wir auch über die Budgetplanung und die Finanzen zum Projekt.

Simone zusammen mit dem Projektteam von Poret: Oben: Mercy Piti, Simone Ramones, Blessing Chamudondo Unten: Julious Piti

Die Arbeit von PORET in drei Sätzen zusammengefasst:
PORET hat in Chimanimani ein ökologisches Lernzentrum aufgebaut. In Workshops gibt das Team von PORET wertvolles Know- How an Kleinbäuer*innen weiter. Den Teilnehmenden wird z.B. gezeigt, wie sie mit wenig Wasser die Felder nachhaltig bestellen und damit ihre Familien versorgen können.

Was hat Frieden mit einem ökologischen Lernzentrum zu tun?
Wenn Menschen in Armut leben, nicht wissen, wie sie ihren Lebensunterhalt bestreiten sollen und die natürlichen Ressourcen wie Wasser immer knapper werden, kommt es zu Konflikten. Dem Weltfriedensdienst und unseren Partnern ist wichtig, aus diesem Teufelskreis auszubrechen und den Menschen Werkzeuge an die Hand zu geben, damit sie ihr Leben selbst in die Hand nehmen können. So entsteht langfristig Frieden.

Unterwegs: Gemeinsam mit Workshop-Teilnehmenden auf dem Weg zu einem Dorf in der Nähe von Chaseyama.

 

Hier zeigen mir die Workshop-Teilnehmenden das Auffangbecken, das sie zusammen mit der Dorfgemeinschaft gegraben haben.

Mit Hilfe von Gräben auf den Feldern wird das Regenwasser aufgefangen und sickert in den Boden.

Kommen Sie mit uns auf Weltreise: In unserem Newsletter geben wir regelmäßig Einblicke in unsere Projektarbeit!

Anmelden

Was hat dich vor Ort besonders beeindruckt?
Dass alles so klug zusammengedacht ist, alles greift ineinander: Das Gelände des Lernzentrums ist durchzogen von Dämmen, Sickergräben und Erdwällen, die das Wasser speichern und nutzbar machen. Das Gelände selbst ist quasi Beleg dafür, wie der Ansatz von PORET funktioniert. Jedes Jahr kommen neue Wassererntesysteme hinzu, sie werden kontinuierlich ausgebaut. Das hat mich ziemlich beeindruckt, besonders der Waldgarten.

Ein Waldgarten?
Ja, der Schatten der Bäume bewahrt die Pflanzen in der heißen und trockenen Gegend Chaseyama vor zu starker Sonneneinstrahlung und kreiert so ein Mikroklima für den Anbau von Gemüse. Die herunterfallenden Blätter sorgen automatisch für Bodendeckung und Düngung.
Die Mitarbeiter*innen bauen Gemüse, Obst und teilweise auch Getreide mit agrarökologischen Methoden an. Indigene Bäume, sowie Obstbäume wie Papaya, Zitronen und Mango gedeihen neben lokalen Gemüsesorten (Kohl, Frühlingszwiebeln, Kürbisse, Bohnen) und auch Hirse und Mais. Das miteinander macht den Unterschied in vielerlei Hinsicht.
Der Waldgarten fördert außerdem die Biodiversität: Als ich das erste Mal im Waldgarten stand, kam ich mir vor wie auf einem Konzert: Es pfeift und singt in allen Ecken. Viele Vögel, Insekten und vor allem Bienen lieben den Waldgarten.

Hier schauen wir uns die Baumschule von PORET an. In 2022 zog das Team mehr als 3.800 Baumsetzlinge heran.

Im Waldgarten gedeihen neben lokalen Gemüsesorten wie Kohl oder Frühlingszwiebeln auch indigene Bäume, sowie Obstbäume.

Welche Pläne hat PORET für die nächsten Jahre?
Wir möchten gerne auch in Zukunft mit PORET zusammenarbeiten. Dazu steigen wir gerade in die nächste Planungsphase ein, um das Projekt gemeinsam weiterzuführen und auszuweiten. Dabei bauen wir auf das Lernzentrum und auf das Wissen auf, welches das Team sich angeeignet hat. Das Ziel: So vielen Menschen wie möglich die Ideen des Lernzentrums mit auf den Weg geben und damit die Zukunft beeinflussen. Denn Frieden braucht kluge Köpfe.

Sie wollen mehr über die Projektreisen der Kolleg*innen erfahren?
In unserem Newsletter geben wir regelmäßig Einblicke in unsere weltweite Friedensarbeit!

Anmelden