Guinea-Bissau ist ein relativ kleines Land im westlichen Afrika. Die Bevölkerung ist seit 1974 unabhängig von der portugiesischen Kolonialherrschaft, aber aus den Einflüssen dieser Zeit stammt das heute größte Exportmittel: Cashewbäume. Erfahren Sie mehr über den Anbau von Cashewnüssen und entdecken Sie außerdem ein traditionelles Gericht aus Guinea-Bissau. So schmeckt Zukunft – mit gerecht verteilten Ressourcen.
Zutaten
- 1 Butternut-Kürbis
- 1/2 Glas Erdnussbutter
- 1 Tomate
- 1 Tasse warmes Wasser
- 2 EL Olivenöl
- 1 große Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Lorbeerblatt
- 2 TL Zitronensaft
- Salz, grober Pfeffer
Anleitung
- Den Kürbis schälen, entkernen und in kleine Stücke schneiden.
- Danach in einem Topf mit Wasser bedeckt zum Kochen bringen. Abgedeckt für etwa 20 Minuten kochen lassen, bis der Kürbis weich ist. Abgießen und die Flüssigkeit auffangen.
- Die Tomate in Stücke hacken und zusammen mit der Erdnussbutter und warmen Wasser in eine Schüssel geben. Traditionell wird alles mit den Händen vermischt, es kann aber auch ein Küchengerät verwendet werden.
- Das Olivenöl in großen Pfanne bei mittlerer Hitze erhitzen.
- Zwiebel klein schneiden und im heißen Öl anbraten.
- Anschließend den Erdnussbutter-Mix, den Knoblauch, Lorbeerblätter, Pfeffer und Salz hinzugeben. Umrühren und Aufkochen.
- Nun die Hitze etwas wegnehmen und warten bis es nicht mehr kocht. Falls nötig kann das Kürbiswasser hinzugegeben werden. Die Konsistenz sollte die einer cremigen Suppe haben.
- Die Kürbisstücke untermischen und für weitere 15 Minuten köcheln lassen.
- Zitronensaft hinzugeben, abschmecken und nach Belieben nachwürzen. Serviert werden kann das Gericht mit Brot oder Reis.
Guten Appetit!
Lediglich 24% der Menschen in Guinea-Bissau haben einen gesicherten Zugang zu Trinkwasserquellen.
Die Länge des durchschnittlichen Schulbesuches eines erwachsenen Menschen in Guinea-Bissau liegt bei 2,8 Jahren. Infolgedessen liegt die Rate von Analphabeten über 14 Jahre bei mehr als 55%.
Cashew-Nüsse sind das größte Exportmittel. Schätzungsweise sind 85% der Bevölkerung abhängig vom Anbau dieser Nuss.
Guinea-Bissau zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Ab und zu gerät die politische, soziale und wirtschaftliche Lage aus dem Gleichgewicht, es kommt zu Demonstrationen und zu gewalttätigen Ausschreitungen. Im Jahr 2020 gab es mehrere Militärputsche in westafrikanischen Ländern wie Mali und Burkina Faso; in Guinea-Bissau gab es einen Versuch.
Die Ernährungssicherheit ist immer wieder stark bedroht. Die Politik hat sehr viel auf den Cashew-Anbau gesetzt und im Gegenzug wurden Reisfelder vernachlässigt. Das Land exportiert jährlich rund 200.000 Tonnen Cashew-Nüsse. Doch auf dem Weltmarkt sinken die Preise, sodass Kleinbäuer*innen um ihre Versorgung bangen: Denn mit den Erlösen müssen mittlerweile viele Reis als wichtiges Grundnahrungsmittel einkaufen. Der Anbau lohnt sich für sie nicht mehr, wenn die Höhe des Erlöses unter den Preis für Grundnahrungsmittel fällt.
Cashew-Nüsse, die wir im Supermarkt kaufen, sind die Kerne der Cashewbaum-Frucht, die auch Cashewapfel genannt wird. Am unteren Ende des Stiels der Frucht wächst die gebogene Nuss. Nach der Ernte müssen Cashewapfel und Nuss getrennt und getrocknet werden. Anschließend werden die Nüsse mit Hilfe von Hitze und Rösten geschält; denn in der Schale befinden sich giftige Öle. Die Prozesse laufen fast ausschließlich per Hand ab. Besonders beim Schälen gehen sie ein großes Risiko ein; durch die giftigen Dämpfe werden die Schleimhäute verätzt und auch die Hände leiden enorm. Zusätzlich ist der Sektor von schlechten Arbeitsbedingungen und Bezahlungen sowie Kinderarbeit geprägt.
Deswegen raten wir: Cashews sollten als eine Luxusware behandelt werden, die man sich selten leistet. Es ist wichtig, Cashews aus nachhaltiger Landwirtschaft zu kaufen und auf FairTrade Siegel zu achten!
Aha-Fakten zur veganen Alternative für Käse: Cashew-Käse
Cashew-Nüsse müssen über den Seeweg aus ihren Anbaugebieten zu uns transportiert werden. Das ist schlecht für die Ökobilanz. Dafür schneiden sie im Vergleich zu einem normalen Käse aus Kuhmilch in anderen Bereichen deutlich besser ab. So können z.B. aus einem Kilo Cashew-Nüsse bis zu zwei Kilo Käseersatz entstehen. Die Nuss wird vollständig verarbeitet, es bleiben keine Reste übrig.
Außerdem werden durch die vegane Alternative keine Futtermittel für Tiere gebraucht. Das bedeutet, dass auch weniger Anbauflächen dafür gebraucht werden, die auch nicht künstlich bewässert und nach Europa transportiert werden müssen. Dadurch wird sowohl im Anbau als auch auf Produktionswegen deutlich weniger Wasser verwendet. Außerdem werden zusätzlich die Methanausstöße der Kühe gespart. Das ist wichtig, da Methan ist um Vielfaches klimaschädlicher ist, als CO2.
Seit vielen Jahren arbeiten wir mit GTO-Bissau (Theater der Unterdrückten) in dem kleinen Land in Westafrika. Dabei unterstützen wir deren landesweites Engagement, zu Frieden und Gerechtigkeit beizutragen. Wir fördern ein Netzwerk von elf Friedensgruppen in allen Landesteilen. Ausbildung in Konfliktanalyse, Vermittlung in Konflikten, Theaterworkshops zu deren Ursachen, Vorschläge für die Politik und Öffentlichkeitsarbeit über Radio und Social Media sind wichtiger Teil dieser Arbeit.
So bildet GTO in Guinea-Bissau z.B. sogenannte Kumpuduris aus. „Kumpu“ ist ein Verb, das sowohl „(auf-)bauen“, als auch „heilen“ und „reparieren“ bedeuten kann. „Kumpuduris di paz“ kann am besten als „Friedensstifter*innen“ übersetzt werden. Jede*r Kumpudur gehört jeweils einer Friedensgruppe an und für jede der elf Regionen im Land ist eine eigene Friedensgruppe zuständig. Lokal setzen sie friedenspädagogische Workshops um, mit Teilnehmer*innen aus allen Teilen der Gesellschaft. Eine Methode, die sie dabei anwenden, ist das „Legislativtheater“. Dabei erarbeiten die Theaterteams der Friedensgruppen zu einem aktuellen Konfliktthema ein Theaterstück und laden bis zu 60 Gäste aus allen Teilen der Gesellschaft ein. Das Themenspektrum reicht von Nachbarschaftsstreitigkeiten, über Landbesitzfragen, bis hin zu gewalttätigen Konflikten. Am Ende des Stücks bringen die Zuschauer*innen eigene Lösungsvorschläge ein. Das Auditorium legt gemeinsam fest, über welche Vorschläge abgestimmt wird – es kommt zum demokratischen Votum.
In Guinea-Bissau, wo die Wunden des Bürgerkriegs nach mehr als 20 Jahren noch immer nicht verheilt sind, ist diese gemeinsame Erfahrung, dass Gesetze von unten entwickelt und umgesetzt werden können, ein enorm wichtiger Schritt.