Brücken bauen
Gewaltbereite Mitglieder der Opposition ignorierten das Demonstrationsverbot der Junta und planten eine Reihe von Protestaktionen in der Hauptstadt Conakry. Diese Proteste haben in der Vergangenheit regelmäßig zu zahlreichen Verletzten und Toten auf beiden Seiten geführt.
Unsere Partnerorganisationen haben daher mit dem Ministerium für religiöse Angelegenheiten eine Vereinbarung getroffen, um Geistliche in die Lösung des Konflikts zwischen Junta und Opposition einzubinden. Geistliche werden von allen respektiert, ihre Meinung zählt. Es gelang ihnen, die beiden Konfliktparteien einander näher zu bringen. Die Demonstrationen wurden abgesagt, was blutige Unruhen in der Hauptstadt Conakry verhindert haben dürfte. Die Verhandlungen führten auch zur Freilassung von Meinungsführern, die von der Junta inhaftiert worden waren.
Die Spirale der Gewalt durchbrechen
Der Dialog zwischen jugendlichen Aktivist*innen und Polizei, Gendarmerie und Militär steht im Mittelpunkt der Arbeit unserer Partnerorganisation Plateforme Nationale des Jeunes Leaders pour la Démocratie et le Développement (PNJDD). PNJDD ist ein aufstrebendes Netzwerk von Selbsthilfegruppen junger Menschen, die sich mit gewaltfreien Aktionsformen für Demokratie und gute Regierungsführung einsetzen. Viele von ihnen kommen aus Stadtvierteln, die für Kriminalität, Übergriffe der Sicherheitskräfte und zivile Gegengewalt bekannt sind.
- Jugendlichen Protestierenden lernen in Workshops, wie sie ihrem Ärger gewaltfrei Luft machen können.
- Sicherheitskräfte üben in Trainings des PNJDD, Konflikte erfolgreich zu deeskalieren.
Gemeinsame Gespräche zwischen beiden Gruppen reduzieren die Gewalt bei Protestaktionen deutlich und fördern die demokratische Entwicklung des Landes.
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Landesweite Friedenskomitees
Unsere Partnerorganisation Coalition Nationale pour la Paix en Guinée (CNPG) will den Frieden im ganzen Land erhalten. Sie ist ein landesweites Netzwerk von Friedenskomitees, die sich seit vielen Jahren in der Prävention, Mediation und Nachsorge von sozialen und politischen Konflikten engagieren.
Jedes Friedenskomitee setzt sich aus Gemeindemitgliedern unterschiedlicher sozialer, ethnischer und religiöser Herkunft zusammen. Verwaltung, politische Parteien, religiöse Führer, Jugend- und Frauenorganisationen, Sicherheits- und Verteidigungskräfte, Gewerkschaften und Organisationen der Zivilgesellschaft sind ebenfalls fast immer vertreten. Die Mitglieder arbeiten ehrenamtlich und unentgeltlich, was sie vertrauenswürdig macht. Im Krisenfall bringen sie die Konfliktparteien an einen Tisch, um die Probleme zu verhandeln. Inzwischen gibt es Komitees auf lokaler, kommunaler und zum Teil auch auf regionaler Ebene.
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Headerbild: Ein Vertreter der Sicherheitskräfte im Dialog mit einer Vertreterin der Zivilgesellschaft. Foto: Susanne Souaré