Der Weltfriedensdienst und seine Partnerorganisationen setzen sich dafür ein, dass alle Menschen ihre Rechte kennen, sie einfordern und verteidigen können – mit Projekten u.a. in Bolivien, Palästina, Myanmar und Simbabwe.
Kein Frieden ohne Menschenrechte
Frieden ist mehr als die Abwesenheit von physischer Gewalt. Denn wo grundlegende Menschenrechte missachtet werden, ist ein selbstbestimmtes Leben in Würde kaum möglich – auch wenn auf dem Papier Frieden herrscht. Der Weltfriedensdienst steht weltweit an der Seite von Menschen, die sich für die Einhaltung der Menschenrechte einsetzen.
Was sind Menschenrechte?
Menschenrechte sind Rechte, die jedem Menschen zustehen – unabhängig von Herkunft, Religion, Hautfarbe, Sprache oder anderen Kriterien. Diese sozialen, politischen und wirtschaftlichen Rechte gelten von Geburt an. Nur wo sie geachtet werden, kann Diskriminierung überwunden werden. Obwohl der Schutz der Menschenrechte bereits 1948 mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte internationalisiert wurde, fehlt es bis heute an effektiven Mechanismen zu ihrer Durchsetzung. Deshalb sehen wir es als unsere Aufgabe an, politischen Druck aufzubauen und die Öffentlichkeit für Menschenrechtsverletzungen zu sensibilisieren.
Wer Rechte einfordern will, muss sie kennen
Stell en Sie sich vor, Sie leben in einem abgelegenen Dorf in Bolivien. Sie können nicht selbst entscheiden, wie Sie leben wollen. Denn das Recht auf Selbstbestimmung wird Ihnen vorenthalten, weil Sie eine Frau sind. Sie wurden nie über Ihre Rechte als Bürgerin dieses Landes aufgeklärt. Die Gesellschaft grenzt Sie aufgrund Ihres Geschlechts aus. Die Gleichberechtigung ist in Bolivien zwar gesetzlich verankert, aber in den Köpfen vieler Menschen findet sie noch nicht statt. Es gibt auch keine weiblichen Vorbilder, denn alle Ämter sind von Männern besetzt. Dass führt zu Unterdrückung und Gewalt – ein Teufelskreis, der nur schwer zu durchbrechen ist. Es gibt unzählige Beispiele für Menschenrechtsverletzungen auf der ganzen Welt.
Auch in schwierigen Konflikten: Immer an der Seite der Betroffenen
Blicken wir nach Palästina wo die Verletzung von Menschenrechten noch offensichtlicher ist. Palästinenser*innen in Städten und Dörfern in Israel, im besetzten Westjordanland und im Gazastreifen sind in ihrem Alltag mit Ungleichbehandlung und territorialer Zersplitterung konfrontiert. Der Grundsatz der Gleichheit vor dem Gesetz gilt hier nicht. Deshalb müssen wir an der Seite der betroffenen Menschen bleiben, auch wenn der Konflikt sehr schwierig und vielschichtig ist.
Für ein selbstbestimmtes Leben
Für ein friedliches Zusammenleben brauchen wir Menschen, die selbst über ihr Leben bestimmen und ihren Weg eigenständig gehen. Das gehtt nur, wenn das nötige Wissen und die politischen, zivilgesellschaftlichen Rahmenbedingungen vorhanden sind. Der Weltfriedensdienst und seine Projektpartner stärken daher weltweit Menschenrechtsverteidiger*innen – nicht nur in den Projekten in Bolivien, Palästina, Myanmar oder Simbabwe. Denn Frieden braucht Menschenrechte!
woher sie kommen oder wo sie leben,
wen sie lieben oder welches Geschlecht sie haben,
welche Behinderung sie haben,
welche Sprache sie sprechen,
welcher religiösen oder politischen Überzeugung sie sind,
welchen sozialen oder wirtschaftlichen Status sie haben und
in welcher Weise auch immer sie verschieden sind.
Headerbild: Demokratische Abstimmung einer Dorfgemeinschaft in einem Projekt in Guinea-Bissau. Foto: Jasmina Barckhausen