Wie Schulgärten im Senegal das Leben der Kinder verändern
Der Weg von Unterernährung hin zu einer wirklich gesunden, ausgewogenen Ernährung ist schwierig. In vielen Ländern bestimmen wechselhafte klimatische Bedingungen das Leben. Dort sind es vor allem Grundnahrungsmittel wie Reis, die den Großteil der Kalorien liefern. Was fehlt? Vielfältige Vitamine, die gerade für die gesunde Entwicklung von Kindern unverzichtbar sind. So ist es auch in vielen Gebieten im Senegal.
Um in Kindern die Leidenschaft für Gemüse, Klima und Natur zu wecken, unterstützt unsere Partnerorganisation Enda Pronat Schulen dabei, Schulgärten anzulegen. Welche vielfältigen positiven Auswirkungen das auf das Leben der mitwirkenden Kinder hat, erzählen Ihnen der Schüler Abda Sow (12) und der Projektkoordinator von Enda Pronat, Ibrahima Aliou.
Wie ein junger Schüler seine Welt verändert
Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern haben sie einen Garten gestaltet: „Das erste Mal habe ich vor fünf Jahren bei einem Workshop von Enda Pronat an meiner Schule mitgemacht. Wir haben Kohl, Salat und Rüben gepflanzt. Inzwischen habe ich mit dem gesammelten Wissen zu Hause meinen eigenen kleinen Garten angelegt. Ich habe meinen Eltern das Anbauen von Gemüse und Obst beigebracht. Jetzt können wir das Geerntete aus unserem Garten essen – und einiges davon sogar verkaufen! Wir haben Kürbisse, Hibiskus und Maniok, aber auch Obstbäume und Futterpflanzen. Ich bin sehr stolz auf unseren Garten.“ Adba Sow zeigt: Die Arbeit von Enda Pronat wirkt über Generationen hinweg.
Simone Ramones ist die Projektkoordinatorin des Weltfriedensdienstes für die Agrarökologieprojekte in Simbabwe und Senegal. Regelmäßig besucht sie unsere Projektpartner vor Ort. Von den Ökoschulen in Guédé im Senegal hat sie nur Gutes zu berichten:
„Besonders beeindruckt mich an den Ökoschulen, wie stark sich die Schülerinnen und Schüler für das Ökoprojekt an ihren Schulen engagieren. Manchmal bringen die Schüler*innen Wasser von Zuhause mit, um ihre Pflänzchen im Schulgarten zu wässern, und Lehrer*innen kommen sogar am Wochenende in die Schule, um im Garten nach dem Rechten zu sehen.
Spannend fand ich auch diesen Bericht eines Lehrers: Weil die Kinder Zuhause kaum Gemüse kennen lernen, haben sie durch ihren eigenen Schulgarten das erste Mal Karotten und Kohl probiert!
Außerdem sind die Ökoschulen durch die umfangreiche Umwelt- und Naturschutzbildung auch unglaublich sauber. Im übrigen Dorf weht oft Müll durch die Straßen.“
Ibrahima Aliou erntet die Früchte seiner Arbeit
Ibrahima Aliou, der Projektleiter des Ökoschulprogramms von Enda Pronat, erklärt:
„Nachhaltige Entwicklung und die Natur liegen mir sehr am Herzen. Deshalb ist es mir wichtig, uns auch großen Herausforderungen zu stellen: Unsere Region braucht Umweltbildung an Schulen – und mehr Schulgärten. Sie verbessern die Infrastruktur und Lernumgebung der Schüler*innen – und langfristig auch ihr Leben und ihre Gesundheit. Es freut mich immer sehr, wenn ich an eine Schule zurückkehre und sehe, dass die Schülerinnen und Schüler das Gelernte weiterhin umsetzen. Besonders berührt hat mich ein Schuldirektor, der im trockenen Sommer 2023 täglich Wasser auf den Schulhof brachte, um unsere gepflanzten Bäume zu gießen. So wächst die Idee von Enda Pronat und den Ökoschulen weiter – mit Hilfe der Kinder und ihrer Familien, die ihre Ernährung selbst in die Hand nehmen.“
Eine unabhängige und gesunde Zukunft – dafür gibt Enda Pronat den Kindern der Ökoschulen das nötige Werkzeug an die Hand. So entsteht Frieden – Schritt für Schritt – Pflanze für Pflanzen. Möchten auch Sie dazu beitragen? Dann spenden Sie jetzt.
Titelfoto: Enda Pronat