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Burundi: Ohne Frauenrechte kein Frieden

Wie der beharrliche Kampf einer Frau die Gesellschaft in Burundi vorantreibt

Félicité Miburo, Lehrerin aus Makamba, engagiert sich seit 2005 ehrenamtlich in den Friedenskomitees unserer Partnerorganisation MIPAREC. Ihr Ziel: Frauenrechte stärken und Frieden in Burundi fördern.

Burundi hat eine schmerzhafte Vergangenheit: Zwischen 1993 und 2005 tobte hier ein brutaler Bürgerkrieg zwischen der Hutu-Mehrheit und der Tutsi- Minderheit. 300.000 Menschen kamen dabei ums Leben. Bis heute schwelen die Konflikte, aus ethnischen und sozialen Gründen.

Eine Gruppe von Menschen nimmt in Burundi an einem Workshop zur Aufklärung über Frauenrechte teil. Foto: MIPAREC.

Benachteiligt bis heute

Friedenskomitees bieten Gemeinschaften Raum für Dialog, Versöhnung und sozialen Zusammenhalt. Doch ohne Frauenrechte bleibt Frieden brüchig.

„Das Leben für Frauen in Burundi ist hart“, sagt Félicité Miburo. „Ungleichheit ist tief in der Gesellschaft und im Rechtssystem verankert. Frauen haben schlechteren Zugang zu Bildung und weniger Chancen, ihren Lebensunterhalt zu sichern. Männer verwalten oft die Finanzen, auch das Einkommen der Frauen. Frauen dürfen weder erben noch Land besitzen. Das macht sie abhängig und schutzlos gegenüber geschlechtsspezifischer Gewalt.“

Zusammen mit dem Netzwerk von MIPAREC hat Félicité Miburo dem Vieles entgegenzusetzen.

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MIPAREC stärkt Frauenrechte durch vielfältige Projekte:
  • Frauen, die häusliche Gewalt erleben, lernen, finanziell unabhängig zu werden.

  • Workshops und Kampagnen klären über Frauenrechte und häusliche Gewalt auf. Männer werden gezielt einbezogen, um ihre Verantwortung für Geschlechtergerechtigkeit zu erkennen.

  • „Modellpaare“ üben ein gewaltfreies und gerechtes Zusammenleben und geben ihre Erfahrungen an ihre Gemeinden weiter.

  • Radiosendungen informieren landesweit über den gerechten Zugang zu Familienressourcen wie Geld, Besitz, Wohnraum, Beziehungen zu Verwandten, soziale Bindungen oder familiäre Unterstützung.

  • Nach jahrelanger Intervention, von der Basis bis zu nationalen Gremien, hat der Oberste Gerichtshof Burundis entschieden: Frauen haben nun das gleiche Erbrecht wie Männer und müssen gleichberechtigt in Grundbücher aufgenommen werden.

20 Jahre Kampf für die Frauenrechte

Félicité Miburo gibt nicht auf

Alle Aktivitäten stützen sich auf Netzwerkarbeit, um gesellschaftliche Veränderungen in Politik und Recht zu verankern.

Félicité Miburo hat sich mit MIPAREC über 20 Jahre hinweg weitergebildet. Vor zwei Jahren wurde sie zur Vertreterin der Dachorganisation der Dialogforen gewählt.

„Ich wollte Burundi nach den Jahren des Bürgerkriegs voranbringen und den sozialen Zusammenhalt stärken. Es motiviert mich, Frauen zu ermutigen, sich in Gruppen zu organisieren und wirtschaftlich unabhängig zu werden. So können sie ihr Leben selbst gestalten, ohne ständig auf ihre Männer angewiesen zu sein. Doch soziale Ungerechtigkeit bleibt ein großes Problem. Deshalb finde ich jeden Tag neue Kraft, meine Arbeit mit MIPAREC fortzusetzen.“

Gerade jetzt ist die Geschlechtergerechtigkeit nicht mehr selbstverständlich. Umso wichtiger ist es, Frauen weltweit im Kampf um ihre Rechte zu unterstützen.

Ohne Frauenrechte gibt es keinen Frieden.

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Was unsere Friedensarbeit kostet – einige Beispiele
45 Euro: Zwei Frauen nehmen an einem Workshop zu einkommensschaffenden Maßnahmen teil.
130 Euro: 20 Menschen besuchen einen Workshop zur Aufklärung über geschlechterbasierte Gewalt.
533 Euro: Materialkosten für einen Workshop, an dem 100 Menschen aus einer Dorfgemeinschaft teilnehmen, um Gewalt gegen Frauen vorzubeugen.

Das hier vorgestellte Projekt ist ein Beispiel für unsere weltweite Friedensarbeit. Spenden kommen der gesamten Arbeit des Weltfriedensdienstes zugute.

Spendenkonto:
Weltfriedensdienst e.V.
IBAN: DE10 3702 0500 0003 1475 05
BIC: BFSWDE33XXX
(Sozialbank)
Stichwort: Frieden durch Frauenrechte

Hinweis zur Transparenz: Das hier vorgestellte Projekt ist ein Beispiel für unsere weltweite Friedensarbeit. Spenden kommen der gesamten Arbeit des Weltfriedensdienstes zugute. Wir setzen Ihre Spende dort ein, wo sie gerade am Dringendsten benötigt wird. Wenn Sie Näheres dazu erfahren möchten, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

Sie haben Fragen? Melden Sie sich gerne bei mir.
Änne Rosenburg
Referentin für Fundraising

Bild oben: Batwa-Frauen im Dorf Kiganda (Muramvya-Provinz), Burundi mit traditionellen Krügen. Foto: Doublearc CC0 1.0