Guinea ist aufgrund seiner Bodenschätze potenziell eines der reichsten Länder des Kontinents, seine Bevölkerung zählt jedoch zu den ärmsten Westafrikas. Autoritäre Regime beuteten das Land auch nach der Unabhängigkeit 1958 aus. Die jahrzehntelange Unterdrückung hinterließ ein Klima der Gewalt. Proteste für Demokratie führten immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, schließlich aber zu freien Wahlen im Jahr 2010. Diese läuteten ein Jahrzehnt der Zivilherrschaft ein.
Die Hoffnung auf Rechtsstaatlichkeit, Aufschwung und Versöhnung erfüllte sich nicht.
2021 putschte das Militär und stürzte die Regierung. Übergangspräsident Mamady Doumbouya versprach demokratische Neuwahlen, verbot aber vorerst alle Demonstrationen. Seit Februar 2024 ist auch diese Übergangsregierung wieder abgesetzt. Im Land herrscht große Unsicherheit.
Die weit verbreitete Frustration über die miserablen Lebensbedingungen birgt großes Konfliktpotenzial. Unsere Partnerorganisationen stärken deshalb die Widerstandskraft der Menschen vor Ort: Sie bearbeiten die Konflikte und schaffen nachhaltigen Frieden.
Weitere Konfliktfelder sind ökologisch und sozial unverträgliche Bergbauprojekte, eine hohe Korruptionsrate, Menschenrechtsverletzungen und eine hohe Jugendarbeitslosigkeit. Diese Faktoren führen oft zu Frustration. Konflikte zwischen Gewerkschaften, Landbesitzern, Viehzüchtern und verschiedenen Bevölkerungsgruppen eskalieren häufig in Gewalt und gewalttätigen Protesten. Hier setzt der partizipative Ansatz unserer Partnerorganisationen an.