Der Friedensfilmpreis der Berlinale

Der Friedensfilmpreis wird seit 1986 jährlich als fester Bestandteil der Internationalen Filmfestspiele Berlin vergeben – sektionsübergreifend vom Wettbewerb bis zum Kinderfilm. Der unabhängige Preis ehrt Filmemacher*innen für ein Werk, welches die ästhetischen Mittel des Films in den Dienst des friedlichen Miteinanders und des sozialen Engagements stellt. Der Friedensfilmpreis ist mit 5.000 Euro und einer Plastik des Künstlers Otmar Alt dotiert. Das Preisgeld stellt die Heinrich-Böll-Stiftung. Träger des Friedensfilmpreises sind der Weltfriedensdienst e.V. und die Heinrich-Böll-Stiftung.

Foto: Heinrich-Böll-Stiftung Friedensfilmpreis: Bronzeplastik von Otmar Alt; Autor: Bodo Gierga; Lizenz: CC-BY-SA 2.0

39. Friedensfilmpreis an „Favoriten“

Foto: Ruth Beckermann Filmproduktion

Friedensfilmpreis

Mit dem  Friedensfilmpreis der 74. Berlinale wird der Dokumentarfilm „Favoriten“ von Ruth Beckermann aus der Sektion Encounters ausgezeichnet.

In der Begründung der Jury heißt es:

„Für ihren Dokumentarfilm „Favoriten“ hat Ruth Beckermann eine Grundschulklasse aus dem gleichnamigen Wiener Bezirk drei Jahre lang begleitet. Wir folgen der engagierten Lehrerin Ilkay Idiskut, wie sie den 25 Kindern ihrer Klasse neben Mathe und Deutsch ein friedliches Miteinander vermittelt. Im Mittelpunkt des Films steht das soziale und interkulturelle Lernen der Kinder, die unterschiedliche Migrationsgeschichten haben. Die Lehrerin versucht mit viel Geduld und Zuneigung zu allen Kindern, wichtige Werte des Miteinanders, der Gleichberechtigung und des Respekts mitzugeben. Eindrücklich zeigt Beckermann, dass Bildungsarbeit Friedensarbeit ist“, so die Begründung der Jury.

Der Friedensfilmpreis gehört zu den unabhängigen Preisen der Berlinale und wird in diesem Jahr zum 39. Mal vergeben. Die Verleihung des Friedensfilmpreises findet am Sonntag, den 25. Februar um 17 Uhr im Hackesche Höfe Kino in Berlin statt.

Unabhängige Jury des Friedensfilmpreises 2024 bei der Laudatio/Foto: Stephan Roehl (Von links nach rechts: Sharon Ryba-Kahn, Galina Amashukeli, Frank Domhan, Melanie Macher, Christian Römer, Muschirf Shekh Zeyn und Ahmet Taş – Erfahren Sie mehr über die sieben Juror*innen auf der Website der Heinrich-Böll-Stiftung.)

Filmdaten:

Favoriten
Dokumentarfilm | Österreich 2024 | 1 Std. 58 Min.
Regie: Ruth Beckermann
Drehbuch: Ruth Beckermann, Elisabeth Menasse
Mit: Ilkay Idiskut
Deutsch, Türkisch, Untertitel: Englisch

Lobende Erwähnung

Die Jury des Friedensfilmpreises, spricht zudem eine lobende Erwähnung für den Film „No Other Land“ von Basel Adra, Hamdan Ballal, Yuval Abraham und Rachel Szor aus, „der in einer Zeit, in der Spaltung und Hass vorherrschen, eine Freundschaft zwischen einem palästinensischen Aktivisten und einem israelischen Journalisten in den Mittelpunkt stellt und damit Hoffnung auf eine friedliche Koexistenz macht“.