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Zusammenarbeit vor Ort

Wie sieht die Zusammenarbeit zwischen der lokalen Partnerorganisation und dem Weltfriedensdienst konkret aus? Was ist eine integrierte Fachkraft und welche Rolle spielt sie im Projektteam?

In unserer weltweiten Projektarbeit begleiten wir lokale Partnerorganisationen und fördern basisnahe Projekte. Dazu vermitteln wir internationale Fachkräfte der Entwicklungszusammenarbeit. Diese sind im lokalen Team eingebunden und unterstützen das Projekt vor Ort. Gemeinsam schaffen wir so Veränderung.

Zusammenarbeit auf Augenhöhe: WFD-Programmkoordinatorin Simone Ramones hört ihrem Kollegen Farai Gumisai von unsrer Partnerorganisation TSURO in Simbabwe zu, welche Ideen der Viehzüchter Nicolas Chiyanya hat, um Konflikte um Weideland und Wasser einzudämmen.

Wer sind unsere Partnerorganisationen?

Alle Projekte weltweit sind die Projekte unserer Partnerorganisationen vor Ort. Wir arbeiten mit basisnahen Initiativen und Organisationen der Zivilgesellschaft zusammen, meist fernab der Hauptstädte. Wir stärken unsere Partnerorganisationen darin, Konflikte gewaltfrei zu lösen, Ressourcen und Ernährung zu sichern und die Menschenrechte zu schützen.

Zentrale Kriterien für die Auswahl der Partnerorganisationen sind:
• Nähe zu benachteiligten Bevölkerungsgruppen
• praktisches und politisches Engagement
• aktive Gewaltfreiheit
• ausreichende Professionalität

Wie entsteht ein Projekt?

Die lokale Organisation stellt einen Antrag an den Weltfriedensdienst, der gemeinsam mit der WFD-Geschäftsstelle und der WFD-Landeskoordination zu einem gemeinsamen Projekt entwickelt wird. Bei größeren Budgets beantragen wir öffentliche Mittel zur (Ko-)Finanzierung. Die meisten unserer Projekte sind Projekte im Rahmen des Zivilen Friedensdienstes (ZFD). Dieser wird von neun deutschen Friedens- und Entwicklungsorganisationen getragen und vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert.

Nach Bewilligung der öffentlichen Mittel schließen wir mit der Partnerorganisation einen Kooperationsvertrag ab. Für die Umsetzung des Projektes vor Ort ist die einheimische Projektleitung mit weiteren Mitarbeiter*innen im Rahmen eines Partnerbudgets verantwortlich. Das Partnerbudget umfasst die Kosten für die laufende Maßnahme, das einheimische Personal, notwendige Investitionen und Betriebskosten. Der Projektfortschritt wird von der WFD-Programmkoordination in Berlin überprüft, die dazu regelmäßig Feedback gibt. Die WFD-Programmadministration überwacht die Verwaltung der eingesetzten öffentlichen Mittel.

Folgen Sie dem Link für mehr Informationen zum Thema Qualitätssicherung und Wirkungsorientierung der Projekte:

Was macht eine integrierte Fachkraft?

Auf Wunsch der Partnerorganisation kümmern wir uns um die personelle Unterstützung des Projektes und vermitteln eine „internationale Fachkraft im Entwicklungsdienst“, früher „Entwicklungshelfer*in“ genannt. Die Partnerorganisation und die WFD-Programmkoordination erarbeiten gemeinsam das Profil und die Aufgabenbeschreibung der Fachkraft. Die Auswahl einer geeigneten Person erfolgt durch den Weltfriedensdienst unter Beteiligung der Partnerorganisation. Alle direkten und indirekten Kosten sowie Versicherungen der Fachkraft sind ein vom Partnerbudget getrennter Teil des Gesamtbudgets des Projekts und werden vom Weltfriedensdienst verwaltet.

In unseren Projekten nehmen die Fachkräfte am Arbeitsalltag des lokalen Projektteams teil. Ihre primäre Motivation ist die Solidarität mit der Zivilgesellschaft und das Empowerment benachteiligter Gruppen. Die Fachkraft begleitet das Projektteam in allen Phasen der Projektarbeit. Sie repräsentiert nicht den Weltfriedensdienst. Sie ist der lokalen Projektleitung weder über- noch untergeordnet. Die Beratungsleistung ist eingebettet in gemeinsame Arbeitsprozesse, in die jedes Teammitglied seine Kompetenzen einbringt. Teilweise konzipiert die Fachkraft Trainings und führt diese durch.

 

Die Kompetenzen und Arbeitsfelder unserer integrierten Fachkräfte sind sehr unterschiedlich. Häufig beraten Fachkräfte bei:

  • Konzeptentwicklung und Methodentraining im Bereich der sozialen Kommunikation
  • gewaltfreier Konfliktbearbeitung
  • Friedensbildung
  • Menschenrechte
  • Journalismus und konfliktsensible Medienarbeit
  • Arbeit mit Traumatisierten
  • Planung/ Monitoring/ Evaluierung
  • Agrarökologie
  • Advocacy
  • Gemeinwesenarbeit
  • Vernetzung
  • Wissensmanagement

Je nach Partnerland sprechen die vermittelten Fachkräfte Englisch, Spanisch oder Französisch, oft auch Portugiesisch, Arabisch, Fula, Kiswahili, Kirundi, Burmesisch etc.

Umfassende Informationen zur Arbeit einer Fachkraft im Entwicklungsdienst finden Sie hier: „Entwicklungsdienst  – mehr als nur ein Job“

Und warum „integrierte Fachkraft“?

Die Einbindung einer Fachkraft in das Projekt ermöglicht es der Partnerorganisation, Expertise in das Projekt zu holen, die sonst nur für viel Geld in den Großstädten verfügbar ist. Wenn sich solche Expert*innen in der Projektregion bewegen, geschieht dies oft nur kurzzeitig und ihre Trainings bleiben Fremdkörper. Integrierte Fachkräfte sind in der Regel mindestens zwei Jahre vor Ort. Sie bringen Informationen, Kontakte und Erfahrungen aus anderen Teilen der Welt mit und unterstützen damit die lokalen Teams bei methodischen, technischen und inhaltlichen Innovationen. Ein echter Mehrwert für die Partnerorganisation.

Hier finden Sie unsere aktuellen Stellenangebote für Fachkräfte im Entwicklungsdienst: