Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Gewalt. Als Teil einer weltweiten Bewegung schaffen wir Bedingungen, unter denen möglichst viele Menschen friedlich und in Würde miteinander leben können. Aber was ist Frieden nun?
Was ist Frieden?
Die meisten Menschen wünschen sich nichts sehnlicher, als in Frieden zu leben. Doch was genau sie darunter verstehen, kann sehr unterschiedlich sein. Eine Minimaldefinition von Frieden ist die Abwesenheit von kriegerischer Gewalt. Der Friedensforscher Johann Galtung spricht von einem „negativen Frieden“. Keine Frage: Für alle Menschen, die heute in Kriegsgebieten leben, wäre das schon eine große Errungenschaft. Aber ein solcher Frieden schließt nicht aus, dass Menschen weiterhin unter Gewalt und Diskriminierung leiden.
Deshalb zielt unser Engagement weiter: auf einen „positiven Frieden“. Um diesen zu erreichen, nehmen wir auch die strukturellen Ursachen von Konflikten in den Blick – zum Beispiel Armut, Hunger oder soziale Ungleichheit.
Frieden und Gewalt
Gewaltfreiheit in einer von Gewalt geprägten Welt zu praktizieren, ist oft eine Herausforderung. Aber wir wissen, welche Erfolge damit erzielt werden können. Wir übernehmen Verantwortung, indem wir zivile Alternativen zu militärischen Konzepten einfordern: Unsere Friedensarbeit basiert auf der Haltung der aktiven Gewaltfreiheit.
Was ist Frieden? Ein Menschheitstraum!
Frieden ist ein Schlüsselbegriff in allen fünf Weltreligionen, dessen älteste Überlieferungen bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. zurückreichen – zur Naturphilosophie des I Ging. Viele religiöse Schriften fordern die Gläubigen zu friedfertigem Verhalten auf oder entwerfen Vorstellungen von einem paradiesischen Zustand, in dem Mensch und Tier in allumfassendem Frieden leben. Dennoch sind Religionen bis heute eine der Hauptursachen für kriegerische Auseinandersetzungen.
Mit der Frage, was Frieden ist, haben sich im Laufe der Jahrhunderte auch viele Philosoph*innen beschäftigt, darunter Epikur, Augustinus und Thomas von Aquin. Bis heute relevante Ideen zur Förderung des Friedens stammen von Thomas Hobbes, der einen starken Staat als elementare Voraussetzung für Frieden ansah, und Immanuel Kant, der Frieden als moralische Pflicht definierte. Auf seine Schrift „Vom ewigen Frieden“ geht die Idee eines Völkerrechts, eines Bürgerrechts und universeller Menschenrechte zurück.
Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Entwicklung, Menschrechte und Ressourcen mit Frieden zusammenhängen, sind Sie hier genau richtig. Im Folgenden zeigen wir Ihnen auch, wie Friedensarbeit konkret funktioniert und warum der Friedensdienst gerade in der heutigen Zeit wichtiger denn je ist.