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Ressourcenkonflikte in Communities bearbeiten

Simbabwe ist ein politisch und wirtschaftlich tief gespaltenes Land, in dem sich die Polarisierung auf alle gesellschaftlichen Bereiche und Lebensgrundlagen auswirkt. Die WFD-Partnerorganisationen des Zivilen Friedensdienstes setzen sich dafür ein, bestehende und aufkeimende Ressourcenkonflikte auf Gemeindeebene konstruktiv zu bearbeiten. Dabei spielt die Partizipation aller Beteiligten, insbesondere von Jugendlichen und Frauen, eine wichtige Rolle.

Projektsteckbrief
Region:
Afrika
Land:
Simbabwe
Schwerpunkte:
demokratische Teilhabe
Konfliktbearbeitung
Landrechte
Menschenrechte
Ressourcengerechtigkeit

Der Weltfriedensdienst begleitet in Simbabwe sowohl friedenspolitische als auch agrarökologische Projekte verschiedener Partnerorganisationen.

Konflikte um Ressourcen schlichten

In vielen Gemeinden Simbabwes gibt es Engpässe bei der Versorgung mit Dienstleistungen: Zugang zu Bildung oder Märkten, Anbindung an Verkehrswege, Gesundheitsdienste etc. Aber auch die lebenswichtige Ressource Wasser führt immer wieder zu Konflikten, sowohl in ländlichen Regionen als auch in den größeren Städten. Das von den Kommunen bereitgestellte Wasser ist oft verschmutzt oder nicht ausreichend. Zudem werden durch Straßenbauarbeiten beschädigte Leitungen oft nicht repariert. Wasserknappheit, verschärft durch Dürren und Klimawandel, führt immer wieder zu Gewalt und Konflikten um Wasserstellen. Hier kommen unsere Partnerorganisationen zum Einsatz.

Landkonflikte friedlich lösen

Vor allem kleinbäuerliche Familien und Bewohner*innen informeller Siedlungen sind von Landenteignungen und Zwangsräumungen betroffen. Eine unserer Partnerorganisationen, das Centre for Conflict Management and Transformation (CCMT), hat in vielen Fällen Landkonflikte erfolgreich durch konstruktiven Dialog friedlich bearbeitet.

Ein bemerkenswertes Beispiel ist die ehemalige Bergbausiedlung Vanguard, wo die Arbeiter nach der Schließung des Asbestwerkes die Häuser besetzten und jahrzehntelang Konflikte mit eigenen, teils gewaltsamen Mitteln ausgetragen haben. Durch die gesprächsorientierte Unterstützung von CCMT konnte eine Vereinbarung erzielt werden, die sowohl von den Hausbesetzer*innen als auch von der kommunalen Behörde akzeptiert wurde. Dies ermöglichte den Bewohner*innen den Übergang von Hausbesetzer*innen zu Hauseigentümer*innen.

Mehr über CCMT erfahren!

Blick auf die Bergbausiedlung Vanguard im Mberengwa-District, Simbabwe. Foto: Tavonga Mutemeri/CCMT

Raum für Dialog schaffen

Der Chikukwa Ecological Land Use Organisation (CELUO, vormals CELUCT) ermutigt die Gemeinden dazu, mit Entscheidungsträger*innen in einen konstruktiven Dialog zu treten. CELUO fördert einen stärkeren Zusammenhalt und den fairen Zugang der Bürger*innen zu Ressourcen und Dienstleistungen. Insbesondere Jugendliche werden durch den Einsatz des Forumtheater-Ansatzes aktiv in die Bearbeitung von Konflikten in den Gemeinden einbezogen. Darüber hinaus stärkt CELUO die Resilienz und die Bewältigungsmechanismen der Menschen, um mit gewaltbedingten Traumata umgehen zu können.

Mary Makambe (re.) und eine junge Frau reichen sich an einem Wassergraben die Hand. Nach der Intervention von CELUCT können sie nun beide ihre Felder bewässern. Foto: Johannes Mufakose/CELUCT

Jugendliche und Frauen fördern

Der Community Tolerance Reconciliation and Development Trust (COTRAD) setzt sich für eine stärkere Beteiligung von Jugendlichen und Frauen an der Entwicklung ihrer Gemeinden ein. COTRAD fördert gewaltfreie Strategien, um Transparenz, Rechenschaftspflicht und verbesserte Dienstleistungen auf lokaler Ebene zu erreichen. Dazu werden Gemeindestrukturen aufgebaut, in Konflikttransformation geschult und öffentliche Entscheidungsträger*innen bewusst einbezogen. COTRAD setzt sich auch für eine gerechte und transparente Verteilung von natürlichen Ressourcen und öffentlichen Dienstleistungen ein.

Ein Beispiel: Auf der Suche nach Feuerholz dezimierten die Bewohner*innen des einen Bezirks immer wieder den ohnehin spärlichen Baumbestand des anderen Bezirks. Durch den Dialog und die Vermittlung von COTRAD konnten die daraus resultierenden, zum Teil gewalttätigen Konflikte nach und nach gelöst werden. Jetzt arbeiten alle gemeinsam an der Wiederaufforstung. Die Konfliktparteien haben eine Baumschule am Grenzfluss gegründet und bauen gemeinsam Obst und Gemüse an.

Mehr erfahren auf dem Youtube-Kanal von COTRAD!

Eigene Rechte kennen und einfordern

Die Zimbabwe Human Rights Association (ZimRights) ist die größte Menschenrechtsorganisation in Simbabwe. Seit ihrer Gründung im Jahr 1993 stärkt sie Gemeinden durch staatsbürgerliche Fortbildung, Rechtshilfe, psychosoziale Unterstützung und gemeinschaftliche Advocacy-Strategien. Ihr Ziel ist es, die Verwirklichung der Grundrechte insbesondere für die am stärksten marginalisierten Gemeinschaften zu gewährleisten.

Mehr erfahren auf der Website von ZimRights!

Stefanie Wurm
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit