Wenn wir die Welt verändern wollen, müssen wir mit dem Wasser beginnen. Denn Wasser verändert alles: Wo es fließt, sind die Menschen gesünder, können Bauern und Bäuerinnen ihre Felder bestellen, haben Kinder Zeit, zur Schule zu gehen. Ohne Wasser ist kein Leben möglich.
Wasserknappheit betrifft bereits alle Kontinente
Etwa jeder sechste Mensch auf der Erde ist bereits von schwerwiegenden Wasserproblemen betroffen. Gleichzeitig steigt der weltweite Wasserbedarf. Ökosysteme werden übernutzt, so dass der Wasserkreislauf oft empfindlich gestört wird. Dessen Fähigkeit, sauberes Grundwasser oder ausreichend Niederschläge zur Verfügung zu stellen, nimmt ab.
Durch den Klimawandel wird das Problem verstärkt: Hitzeperioden mit Dürren wechseln sich häufiger mit Starkregenereignissen und Überschwemmungen ab. Wasser kann oft nicht mehr allmählich versickern und die Grundwasserspiegel auffüllen, sondern schießt nach Starkregen – oft mit dem fruchtbarem Boden – in Bäche, Flüsse oder in die Kanalisation. Mittlerweile betrifft das nicht nur Trockengebiete wie unsere Partnerländer Kenia oder Simbabwe; diese Entwicklung ist längst auch in Deutschland angekommen.
Für viele Familien in Afrika, Asien oder Lateinamerika ist die Wasserfrage längst eine Überlebensfrage
Fast die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in ländlichen Gebieten, die meisten leben von kleinbäuerlicher Landwirtschaft. Sie ernähren die Welt, denn sie produzieren bis zu 70 Prozent der weltweiten Lebensmittel. Der größte Teil dieser Betriebe sind in wasserarmen Regionen angesiedelt. Wassermangel trifft diese Menschen oft unverhältnismäßig stark, da sie meist keine ausreichenden finanziellen Ressourcen haben, um sich Wasser über Pumpen, Brunnen oder Zukäufe zu sichern. Die Folge sind oft Mangelernährung und Hunger, Armut und soziale Ungerechtigkeit. Zunehmender Wasserstress kann daher zukünftig der Grund für zunehmende wasserbezogene Konflikte, politische Instabilität und Migrationsdruck sein.
Wenn hingegen das Wassermanagement lokal gut organisiert ist, können alle Menschen ausreichend Wasser bekommen und deshalb friedlich nebeneinander leben.