Albinismus in Afrika
Inklusion von Menschen mit Albinismus

Albinismus ist eine Erbkrankheit, durch die Haut, Haare und Augen hell und empfindlich sind. Afrikanerinnen und Afrikaner mit Albinismus müssen sich gegen Stigmatisierung und Aberglauben wehren. Nach wie vor sind Morde und grausame Verstümmelungen an Menschen mit Albinismus in vielen Ländern Afrikas weit verbreitet.

Aberglaube und Diskriminierung gefährden Menschen mit Albinismus

Der Handel mit den Gliedmaßen von Menschen mit Albinismus ist ein lukratives Geschäft. Während die Körperteile Glück und Reichtum bringen sollen, gelten lebendige Menschen mit diesem Gendefekt als böses Omen oder verflucht. Daher meiden viele Menschen mit Albinismus ein Leben in der Öffentlichkeit. Kinder mit Albinismus gehen oft nicht zur Schule. Ihre besonderen Bedürfnisse werden nicht berücksichtigt. Selbst einfachste Hilfsmittel wie Sonnencreme zum Schutz vor dem erhöhten Hautkrebsrisiko oder Brillen gegen die Beeinträchtigung der Sehfähigkeit sind nicht verfügbar. AfrikanerInnen mit Albinismus werden von der Gesellschaft isoliert und diskriminiert. Ohne Bildung haben sie später kaum Chancen auf einen Job und sind damit einem besonders hohen Armutsrisiko ausgesetzt.

Inklusion von Menschen mit Albinismus in Sambia

In Sambia gibt es mehr als 25.000 Menschen mit Albinismus. Insgesamt lebt jeder 10. Mensch in Sambia mit einer Behinderung. Dennoch, so John Chiti, ist „unsere Gesellschaft für Menschen mit Behinderungen taub.“ In Sambia gilt der bekannte Musiker als Mensch mit Albinismus nicht nur als behindert, sondern lebt auch mit der ständigen Gefahr von Übergriffen.

Der bekannte Musiker John Chiti leistet Aufklärungsarbeit zur Inklusion von Menschen mit Behinderung in Sambia.

 

Videos zur Aufklärung über Gewalt gegenüber Menschen mit Albinusmus

Die Inklusion von Menschen mit Behinderung in alle Lebensbereiche ist das Ziel von John Chiti und seinen MitstreiterInnen. Um sie darin zu unterstützen, produzierte unsere südafrikanische Partner-NGO STEPS einen Film über Inklusion mit John Chiti als Protagonist. Inzwischen wurde das Video „Music Activists“ von vier sambischen TV-Sendern ausgestrahlt und öffentlich mit ZuschauerInnen diskutiert, die sich live per Telefon einbringen konnten. Außerdem konnte eine Diskussionsrunde mit VertreterInnen der Zivilgesellschaft und der Polizei veranstaltet und ausgestrahlt werden.

 

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Im aktuellen Video „Breaking the Silence on Albinism“ erzählt unsere südafrikanische Partner-NGO STEPS gemeinsam mit der Albino Foundation of Zambia die Geschichte einer Mutter, die mit ihrem Kind mit Albinismus spazieren geht. Plötzlich werden sie von einem Auto verfolgt, Entführer haben es auf ihr Kind abgesehen. Sie nehmen das Kind gewaltsam an sich, setzen es in ihr Auto und fahren weg. Die Mutter bleibt verzweifelt zurück. Als im Autoradio ein Lied die schlimmen Folgen von Gewalt gegenüber Menschen mit Albinismus thematisiert, besinnen sich die Entführer und bringen das Kind zurück zur Mutter. Auch deshalb unterstützen wir die Aufklärungsarbeit unserer vielen Partner-NGOs: Menschen sind keine Glücksbringer. Sie dürfen nie verletzt, verstümmelt oder getötet werden. Wie die Geschichte zeigt, sind gerade Kinder oft schutzlos. Doch natürlich besitzen auch sie unveräußerliche Rechte, ihre eigene Würde und Familien, die im Zweifelsfall zurückbleiben. So sollen sie auch wahrgenommen und behandelt werden, egal wie sie aussehen und woher sie kommen.

 

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Aktiv werden für Menschen mit Behinderung

Menschen mit Behinderungen wie Albinismus fordern u.a. Zugänge zu Bildung, Gesundheitsversorgung, gleiche gesellschaftliche Teilhabe und die Möglichkeit, sich frei zu bewegen – ohne Angst vor Übergriffen, ohne regelmäßig auf Barrieren zu stoßen. Gemeinsam mit lokalen NGOs unterstützt der Weltfriedensdienst diese Menschen darin, starke Netzwerke zu bilden, breitenwirksame Aufklärungsarbeit zu leisten und vollständige Gleichberechtigung einzufordern.

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Gemeinsam mit lokalen Partnern unterstützen wir Menschen, ihre Lebensumstände aus eigener Kraft zu verbessern. Als gemeinnützige Organisation der Entwicklungszusammenarbeit sind wir in mehr als 20 Ländern rund um den Globus aktiv.