Agrarökologie: Landwirtschaft der Zukunft
In den Regionen, in denen der Weltfriedensdienst aktiv ist, ist die Lebensgrundlage vieler Bäuerinnen und Bauern immer stärker gefährdet: Klimawandel und industrielle Landwirtschaft beeinflussen Böden, Ökosysteme, soziale Strukturen sowie menschliche und tierische Gesundheit. Dies führt zu knapperen Ressourcen, fragilen Ökosystemen und steigenden Machtgefällen. Die Verknappung von Ressourcen gefährdet nicht nur die Lebensgrundlage vieler, sondern erhöht auch das Konfliktrisiko um diese Ressourcen und bedroht somit lokal und global den Frieden.
Eine grundlegende Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme ist daher notwendig!
Das Konzept der Agrarökologie bietet durch seinen holistischen Ansatz dafür eine Lösung. Unsere Partnerorganisationen setzen Agrarökologie bereits erfolgreich in ihren Regionen um. Dabei unterstützen wir sie und lernen von ihren Erfolgen und Erfahrungen für unsere Arbeit in Deutschland.
Was ist eigentlich Agrarökologie?
Agrarökologie basiert auf ökologischen Prinzipien, politischer Ernährungssouveränität und dem Recht auf angemessene Nahrung. Die Grundprinzipien umfassen den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit, den Kreislauf von Boden-Pflanze-Tier-Mensch und die Unabhängigkeit von externen Betriebsmitteln. Diese nachhaltige Praxis integriert sich optimal in lokale Ökosysteme und soziale Beziehungen, setzt auf traditionelles Wissen statt intensive Technik und schützt natürliche Ressourcen. Agrarökologie trägt dazu bei, landwirtschaftliche Betriebe widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels zu machen.
Warum ist Agrarökologie für den Weltfriedensdienst von Bedeutung?
Schützt Ökosysteme durch nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken, die Biodiversität fördern, den Boden verbessern, Wasser speichern und natürliche Ressourcen schonen.
Ist wirtschaftlich: Durch Diversifizierung im Anbau werden vergleichbare Erträge wie in der konventionellen Landwirtschaft erzielt, während landwirtschaftliche Betriebe durch die Minimierung externer Betriebsmitteln unabhängiger und krisenresistenter von externen Preisschwankungen werden und gesündere Nahrungsmittel produzieren.
Erzeuger*innen stehen im Mittelpunkt: Durch lokale oder regionale Weiterverarbeitungssysteme und Vermarktungsnetzwerke, werden Existenzgrundlagen geschaffen und die lokale Wirtschaft gestärkt.
Ökologie: Es werden insbesondere die Wechselwirkungen und Synergien zwischen Boden, Pflanzen, Wasser und Tieren berücksichtigt.
Biodiversität: Agrarökologie fördert den Schutz und die Bereicherung der biologischen Vielfalt durch vielfältige Ackerflächen mit natürlichen Hecken und Randstreifen. Durch die Vermeidung von Monokulturen, sowie Pestiziden und chemischen Düngemitteln bleiben Wildlebensräume erhalten.
Widerstandsfähigkeit gegen die Folgen des Klimawandel durch gesündere Böden und einer größeren Artenvielfalt. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist ein verringerter Ausstoß von Treibhausgasen unter anderem durch einen verringerten Einsatz von synthetischen Düngemitteln.
Politisch: Das Recht auf Saatgut, Artenvielfalt , Land, Wasser und Wissen der Erzeuger*innen ist anerkannt und wird geschützt. So bleiben Ressourcen in der Hand der Menschen, die die Lebensmittel erzeugen und verarbeiten.