Schon im Jahr 2030 wird fast die Hälfte der Weltbevölkerung in Regionen leben, die kaum Zugang zu Trinkwasser haben, so der World Water Report der Vereinten Nationen. Das bedeutet: Der blaue Planet muss sich auf eine Wasserkrise einstellen – und es bedarf einer globalen Anstrengung, um diese zu bewältigen.
Was sind Trockengebiete und wie entstehen sie?
Als Trockengebiete werden Regionen mit stetigem Wassermangel bezeichnet. Sie liegen überwiegend in tropischen und subtropischen Klimazonen mit saisonal oder ganzjährig geringen Niederschlägen. Wie überall sonst auf der Welt sind auch die Menschen in Trockengebieten zum Überleben auf die Landwirtschaft angewiesen. Doch gerade dort führen bewässerungsintensive Methoden und das Ausschöpfen von Wasservorräten in Verbindung mit dem Klimawandel zunehmend zur Bildung von Wüsten. Dieser Prozess (Fachbegriff: Desertifikation, von „desert“ – engl. für Wüste) stellt für die Menschen in Trockengebieten eine große Bedrohung dar. Denn in einer Wüste kann keine Landwirtschaft betrieben werden. Zudem gehen Wasserknappheit und Wüstenbildung häufig mit Verteilungskonflikten um die knapper werdenden Ressourcen einher.
Aktuell leben etwa 2,5 Milliarden Menschen in Trockengebieten.
Bis 2050 werden Schätzungen zufolge doppelt so viele Menschen wie heute in Trockengebieten leben.
Trockengebiete machen weltweit rund 40 % der Landfläche der Erde aus.
Viele der weltweit etwa 500 Millionen kleinbäuerlichen Betriebe sind zunehmend von Wasserknappheit bedroht.
Nach Schätzungen wird die zunehmende Trockenheit in den kommenden Jahrzehnten allein im südlichen Afrika rund 60 Millionen Menschen, vor allem Kleinbauern und Kleinbäuerinnen, von ihrem Land vertreiben.
Welche Länder sind besonders von Trockenheit betroffen?
Eine Studie des World Resources Institute macht deutlich, dass insbesondere die Nahost- und Nordafrika-Region sowie West-Asien unter extremem Wassermangel leiden werden. Aber auch europäische Länder werden von der Wasserknappheit betroffen sein. In Deutschland sind schon jetzt sind die ersten Auswirkungen des Wassermangels spürbar. So kam es während der jüngsten Hitzesommer zu Wasserknappheit in einigen Regionen. Das deutsche Umweltministerium reagierte im März 2023 mit der Verabschiedung einer „Nationalen Wasserstrategie“, die eine nachhaltigen Umgang mit Wasserressourcen bis ins Jahr 2050 und darüber hinaus sichern soll.
Die Welt trocknet aus – was ist zu tun?
Die internationale Gemeinschaft arbeitet bereits an Prognosen zum regionalen und globalen Wassermangel. Sie geben darüber Auskunft geben, welche Regionen in Zukunft am stärksten beeinträchtigt sein werden. Das ist die Voraussetzung, um den schwerwiegendsten Folgen zuvorzukommen.
verbessertes Land- und Wassermanagement,
stärkere internationale Zusammenarbeit über regionale Wasserkonzepte,
gerechtere Landverteilung und regionale Investments jenseits der profitorientierten Wertschöpfungskette in den bedrohten Ländern und
Alternativen zu bewässerungsintensiven Anbaumethoden weiterentwickeln und fördern.
Was wir alle gegen Wasserknappheit tun können
Unser alltäglicher Konsum beeinflusst die globalen Wasserverhältnisse: Jeder von uns hinterlässt einen Wasserfußabdruck. Jeden Tag nutzt eine in Deutschland lebende Person durchschnittlich 3.900 l virtuelles Wasser, da in jedem genutzten Produkt auch das Wasser für die Produktion der Ware steckt. Mit diesen Produkten importieren wir auch das Wasser aus ohnehin schon wasserarmen Gebieten.
Wer Lebensmittel aus nachhaltiger Landwirtschaft sowie von regional und damit saisonal einkauft, leistet einen kleinen Beitrag zur Entlastung des Wasserhaushaltes. Unser Saisonkalender verrät Ihnen, wann Ihre Lieblings-Importfrüchte im jeweiligen Land Saison haben, also in einer Zeit angebaut werden, in der sie nicht bewässert werden müssen, weil ausreichend Niederschläge zur Verfügung stehen.