Shrinking Space

Als „Shrinking Space“ nehmen zivilgesellschaftliche Organisationen (NGOs) ihren kleiner werdenden Handlungsspielraum wahr.

Eine aktive organisierte Zivilgesellschaft spielt in freien Gesellschaften eine fundamentale Rolle: Sie vertritt die Rechte und Interessen von Bevölkerungsgruppen, die sich im alltäglichen Regierungshandeln nicht wiederfinden. Dabei stehen von NGOs vertretene Anliegen regelmäßig im Gegensatz zu den Wirtschafts- und Machtinteressen der gesellschaftlichen Eliten. Weltweit setzen diese zunehmend ihre verfügbaren Machtmittel ein, um die Arbeit von NGOs zu behindern.

Oft mit Verweis auf Terrorabwehr, politische Stabilität und kulturelle Werte verabschieden Staaten repressive Gesetze, die hohe bürokratische Hürden für die Arbeit und die Finanzierung von NGOs setzen. Insbesondere wenn diese international zusammenarbeiten, werden sie strenger staatlicher Kontrolle unterzogen.

Doch auch vor aggressiveren Methoden schrecken staatliche Stellen oft nicht zurück: Diffamierung, Terror, Folter, Mord: Jahr für Jahr werden weltweit mehrere Hundert Menschenrechtsverteidiger ermordet. Zwei Drittel der Getöteten setzten sich für den Schutz der Rechte von Umwelt , Land und indigenen Gruppen ein. Hauptverdächtige sind dabei meistens Wirtschaftsunternehmen oder Regierungen, deren Interessen dabei oft Hand in Hand gehen.

Typische Beispiele für den „Shrinking Space“ sind die Entwicklungen in autoritären Demokratien, wie Russland und der Türkei. Doch selbst in demokratischen Staaten wie Kanada, Israel oder Australien beschränken Regierungen die Arbeit der Zivilgesellschaft.

Internationale Solidarität kann den Druck auf repressive Regime erhöhen und verhindern, dass die Freiräume der Zivilgesellschaft weiter schrumpfen.

Gemeinsam mit lokalen Partnern unterstützen wir Menschen, ihre Lebensumstände aus eigener Kraft zu verbessern. Als gemeinnützige Organisation der Entwicklungszusammenarbeit sind wir in mehr als 20 Ländern rund um den Globus aktiv.