Landraub stoppen. Agrarwende starten.
Für mehr Gerechtigkeit in Senegal

Wasserknappheit, ausgelaugte Böden, Landraub – die Ernährungskrise in Senegal spitzt sich zu. Schon jetzt importiert das Land mehr als 70 % seines gesamten Nahrungsbedarfs. Für eine nachhaltige Versorgung ist prinzipielles Umdenken notwendig. Gemeinsam mit unserer Partnerorganisation Enda Pronat stärken wir die Kräfte an der Basis für den Widerstand gegen Landraub und den Umbau der Landwirtschaft.

Agrarwende von unten

Eine zukunftsfähige Alternative zur konventionellen Landwirtschaft bietet vor allem die Agrarökologie. Gemeinsam mit den Bauernfamilien hat Enda Pronat in zahlreichen Modellprojekten agrarökologische Methoden über Jahre hinweg erprobt. Tausende Bäuerinnen und Bauern haben sich fortgebildet und sich in Netzwerken organisiert. Beharrlich arbeitet die Organisation mit den Entscheider*innen in Kommunen und Ministerien zusammen. So nimmt sie Einfluss auf die Kommunalpolitik und stellt die Beteiligung der Bürger*innen sicher.

Um auch hochrangige Politiker*innen für die landesweite Agrarwende zu gewinnen, stärkt Enda Pronat Bündnisse von Bürger*innen, Bauernorganisationen und Kommunen. Gemeinsam mit NGOs und Forschungsinstituten erarbeiten sie Vorschläge für die nationale Gesetzgebung. Diese unterbreiten sie zentralen Entscheider*innen wie Senegals Präsidenten Macky Sall. Aktuell steht die Organisation im Dialog mit dem Landwirtschafts- und Umweltministerium zur breitenwirksamen Unterstützung der Agrarökologie.

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Vorteile von Agrarökologie

  • nachhaltige Anbausysteme
  • lokal produziertes, widerstandsfähiges und für das Klima geeignetes Saatgut
  • natürliche Schädlingsbekämpfung

Widerstand gegen Landraub

Im Zuge der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise ist es in dem Sahel-Staat zu einer Welle von Landaneignungen durch Großinvestoren gekommen. Lokale Gemeinschaften können dem auf sich gestellt oft nur wenig entgegensetzen. Sie brauchen starke Partner*innen. Enda Pronat sensibilisiert lokale Gemeinschaften und unterstützt Opfer von Landraub, ihre Rechte zu verteidigen. Landesweit gibt es jetzt lokale Observatorien, die auf Anzeichen von Landnahme achten. Auf nationaler Ebene betreibt die Organisation Lobbyarbeit, um die Rechte der ländlichen Bevölkerung weiter zu verankern.

2017 sprach die Regierung einer marokkanischen Firma 10.000 Hektar Land zu, das 36.000 Bauern und Bäuerinnen als Lebensgrundlage diente. Enda Pronat unterstützte Demonstrationen, Briefkampagnen und eine Klage beim Obersten Gerichtshof. Letztlich sah die Regierung sich dazu gezwungen, die Landvergabe zu annullieren. Die Bürger*innen erhielten ihr Land zurück.

Drei Jahrzehnte für mehr Gerechtigkeit in Senegal

Enda Pronat ist eine senegalesische Basisorganisation, die seit 1982 eine Vielzahl von agrarökologischen Methoden entwickelt, Bauern und Bäuerinnen fortbildet, Ressourcenschutz in Dörfern verankert, bäuerliche Interessenvertretungen aufbaut und den politischen Dialog auf nationaler Ebene etabliert.

Der Weltfriedensdienst steht Enda Pronat als strategischer Partner zur Seite – nicht nur mit finanziellen Ressourcen: unsere Fachkräfte stärken das Pronat-Team als Berater*innen für Agrarökologie und Wissensmanagement.

Jede Spende wirkt

 

Der Weltfriedensdienst macht Projekte wie in Senegal auf der ganzen Welt möglich.

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Gemeinsam mit lokalen Partnern unterstützen wir Menschen, ihre Lebensumstände aus eigener Kraft zu verbessern. Als gemeinnützige Organisation der Entwicklungszusammenarbeit sind wir in mehr als 20 Ländern rund um den Globus aktiv.

 

Alle Bilder © Enda Pronat